Die sofortige Beendigung der laufenden Saison hat nicht nur Auswirkungen auf den Trainings- und Spielbetrieb des Dresdner SC, sondern führt auch zu wirtschaftlichen und personellen Konsequenzen.

Auch wenn die Nachwirkungen des abrupten Saisonendes für Verein und Mannschaft noch nicht wirklich absehbar sind, arbeiten die Verantwortlichen mit aller Kraft an Lösungen. Infolge dessen sind weitere Personalentscheidungen beim Dresdner SC getroffen worden.

In enger Abstimmung zwischen dem Dresdner SC und einigen weiteren Spielerinnen konnten kurzfristig Abreisen für Spielerinnen in die jeweiligen Heimatländer organisieren werden. Im Rahmen dessen verständigten sich Verein und Spielerinnen in gegenseitigem Einvernehmen die zum Saisonende auslaufenden Spielerverträge vorzeitig zu beenden.

„Es gab keine Alternative. Es geht jetzt um die Gesundheit aller Beteiligten und den Fortbestand des Vereins“, meint Cheftrainer Alexander Waibl und ergänzt: „Mir persönlich ist am wohlsten, wenn ich weiß, dass alle Spielerinnen und Trainerkollegen diese schwierige Zeit im Kreise ihrer Familien verbringen.“

Die weitere Verschärfung von Einreiseverboten in ausgewählten Ländern Europas haben den Dresdner SC in Zugzwang gebracht, rasche und außergewöhnliche Entscheidungen zu treffen. So ist Lucija Mlinar (Kroatien) bereits am Samstag abgereist. Piia Korhonen (Finnland) ist am Sonntag mit dem Flieger in ihre Heimat geflogen. Mit Milica Kubura (Serbien), Laura de Zwart (Niederlande) und Nikola Radosová (Slowakei) werden drei weitere Spielerinnen heute bzw. in den kommenden Tagen in ihre Heimatländer zurückkehren. Ivana Mrdak (Serbien) dagegen bleibt im Zuge ihrer ausstehenden medizinischen Betreuung aufgrund ihrer Thrombose bis auf Weiteres in Dresden.

Aktuell ist nicht an Normalität im Trainingsalltag zu denken, sodass dieser seit vergangenem Freitag für die nächsten zwei Wochen ruht. Im Mittelpunkt steht stattdessen ein individuelles Athletikprogramm. Dies absolvieren die betreffenden Spielerinnen jedoch vermehrt in ihren Heimatorten. So werden u.a. die Außenangreiferinnen Emma Cyris und Lena Stigrot zu ihren Familien in Halle bzw. Bad Tölz zurückkehren. Das weitere Vorgehen wird von Woche zu Woche entschieden.
Wie es in Bezug auf die Fortführung des Europapokal-Wettbewerbes weiter geht, ist völlig unklar. Der europäische Volleyball Verband CEV hat alle Spiele zunächst bis zum 3. April ausgesetzt, um dann neu über eine mögliche Fortführung zu entscheiden. Sollte es zur Fortführung kommen, wird der Dresdner SC spielfähig sein.

„Es ist nicht vorstellbar, dass der Wettbewerb in den nächsten zwei Monaten fortgesetzt wird. Sollte es dennoch dazu kommen, hätten wir genügend Spielerinnen verfügbar, um antreten zu können“, meint auch Alexander Waibl.

Neben den personellen Entscheidungen gilt es für die Verantwortlichen der DSC Volleyball Damen auch um darum, die drohenden wirtschaftlichen Auswirkungen zu bewältigen. Diese sind jedoch noch nicht absehbar. Dennoch arbeiten Vorstand und Management auf Hochdruck an den Themen. Folglich werden die Verantwortlichen auch die Beantragung von Kurzarbeit für alle Personalverträge prüfen. Ob und wenn ja in welcher Form diese Maßnahme für den Dresdner SC anwendbar ist, gilt es zunächst zu prüfen.