Mit einem sensationellen 3:1-Sieg (26:24, 25:23, 15:25, 25:22) hat sich der DSC am Dienstagabend aus der 2013 CEV Champions League verabschiedet. Zum Abschluss der Gruppenphase rief das Team von Trainer Alexander Waibl noch einmal eine ganz starke Leistung ab und schaffte die Revanche für die 1:3-Hinspielniederlage in Aserbaidschan. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Der Sieg zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind und es Schritt für Schritt nach oben geht. Wir haben immer wieder gut angenommen und konnten so variabel zuspielen“, sagte Alexander Waibl nach dem Spiel. Punktbeste Spielerin war Megan Hodge mit 23 Zählern gefolgt von Judith Pietersen und Manon Flier mit jeweils 19 Punkten.

Im „weißen Ballett“ ragten dieses Mal drei Farbtupfer hervor. Natürlich das rote Trikot von Libera Kayla Banwarth, aber vor allem die drei gelben und das eine grüne Shirt des Trainer-und Betreuerteams. Einen Tag nach dem Pokalausschluss für die Saison 2013/2014 für Fußball-Zweitligist SG Dynamo Dresden, entschloss sich die DSC Volleyball Abteilung zur Solidarisierung mit dem Team. Alexander Waibl trug das Trikot von Routinier und Ex-Dynamo Kapitän Cristian Fiel, Co-Trainer Uli Rath das Shirt von Sebastian Schuppan, Arzt Dr. Eckhardt Ziegler das von Stürmer Mickaël Poté und Physiotherapeut Raphael Meinel das von Tormann Benjamin Kirsten. Ursprünglich war die Idee zur „mentalen Unterstützung“ im Abstiegskampf schon vergangene Woche bei Vorstandschef Jörg Dittrich, Geschäftsführerin Sandra Zimmermann und Chef-Trainer Alexander Waibl gereift. Nun verstärkte das harte Urteil des DFB-Sportgerichtes die Umsetzung der Idee. „Ich verurteile jede Form von Gewalt und Intoleranz. Ich halte es allerdings für falsch, strukturell bedingte gesellschaftliche Probleme auf dem Rücken von Sportlern und Sportvereinen auszutragen, nur weil diese am ehesten greifbar sind. Vielmehr wäre die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen für Bildung spürbar zu verbessern um Perspektiven zu schaffen. Daher gilt meine Solidarität den Sportlern der SG Dynamo Dresden“, erklärte Alexander Waibl. Dynamo-Fußballer Sebastian Schuppan, der am Dienstag in der Halle weilte und sich öfter Spiele anschaut, war angetan von der Geste. „So muss das sein, dass man in einer Stadt zusammenhält. Dennoch ist es keineswegs selbstverständlich und ich finde die Idee super. Die Mädels haben das heute grandios gemacht“, freute sich der Linksverteidiger über den Sieg.

Im ersten Satz starteten die Frauen vom DSC gleich gut in die Partie und führten mit 8:3 und 16:13 zu den beiden technischen Auszeiten. Aggressivität und Siegeswille waren dem Waibl-Team ins Gesicht geschrieben. Am Ende des Durchganges wurde es zwar noch einmal eng, denn Baku führte zwischenzeitlich mit 22:21 und wehrte einen Satzball ab, doch Manon Flier setzte beim 25:24 ihren Angriffsschlag ins Aus und bescherte dem DSC so die 1:0-Satzführung.

Im zweiten Durchgang bot sich zu den beiden technischen Auszeiten exakt das gleiche Bild, doch dieses Mal setzte sich der DSC auch danach auf 23:17 ab. Eine Aufschlagserie von Flier stellte den DSC aber vor einige Probleme und erst beim 23:23 gelang es Judith Pietersen, wieder zu punkten und den ersten Satzball für die Gastgeberinnen zu holen. Mit einem Aufschlagpunkt holte sich der DSC hauchdünn die 2:0-Satzführung.

Im dritten Spielabschnitt zeigten die Damen aus Baku, dass sie sich nicht ohne einen Satzgewinn oder gar den Sieg aus Dresden verabschieden wollten. Mit starken Aufschlägen, einem deutlich besseren Block und wuchtigen Angriffsschlägen holte sich das Team von Trainer Alessandro Chiappini den dritten Durchgang.

Im vierten Satz musste der DSC schon den Gang in den Tie-Break fürchten, denn das Team von Alexander Waibl lag mit 17:22 zurück. Danach gelang aber ein unglaublicher 8:0-Punkte-Lauf. Lisa Izquierdo verwandelte nach 102 Minuten den ersten Matchball zum viel umjubelten zweiten Champions-League-Sieg der Saison. Für Dresden ist die Saison auf internationalem Parkett beendet, Baku hat es neben Istanbul in das 12er Play-Off geschafft, Dabrowa Gornicza spielt in der Challenge Round des CEV Cups weiter.

„Wir haben heute über die gesamte Spieldauer eine gute Partie gezeigt. Wir haben aus den Niederlagen gelernt. Kayla hat heute in der Annahme und der Abwehr ein ganz großartiges Spiel gemacht“, lobte Mittelblockerin Robin de Kruijf. Kayla Banwarth selbst freute sich über ihren ersten Sieg in der Champions League überhaupt. „Es ist ein unglaublich tolles Gefühl und heute haben wir ein großartiges, aufregendes Match erlebt. Nach den Niederlagen sind wir als Team noch enger zusammengerückt“, erklärte die US-amerikanische Libera, die beim ersten Champions-League-Sieg dieser Saison gegen Dabrowa Gornicza noch nicht im Team war.

Am Samstag geht es für den DSC bereits in der Bundesliga weiter, dann müssen wir Waibl-Schützlinge beim VCO Berlin antreten. Das letzte Heimspiel des Jahres findet dann am 19. Dezember (Mittwoch) gegen Allianz MTV Stuttgart statt.

Dresdner SC 1898