Die positive Nachricht vorweg: Angreiferin Anne Matthes hat nach acht Monaten ohne Match am Mittwochabend in Wiesbaden ihr Comeback gefeiert. Nach ihrer Schulter-Operation und einer darauffolgenden Durstrecke mit hartem Rehabilitations-Training, kam die 27-Jährige beim Stand von 13:18 aus Dresdner Sicht aufs Spielfeld und servierte zum 17:19 direkt ein Ass. „Man hat gesehen, dass sie seit Mai kein Spiel bestritten hat, aber ihr ist überhaupt kein Vorwurf zu machen. Hinten hat sie ihre Sache schon hervorragend gelöst“, erklärte Trainer Alexander Waibl. Mit zunehmender Spieldauer traute sich die Nationalspielerin immer mehr zu und wird in den kommenden Wochen sicher weiter hart daran arbeiten, zu alter Stärke zurückzufinden.

Leider konnte Matthes zusammen mit ihren Mitspielerinnen die 1:3 (25:23, 19:25, 22:25, 23:25)-Niederlage beim VC Wiesbaden nicht verhindern. Dadurch rutschte der DSC auf Tabellenplatz drei. Schon am Samstag besteht im Top-Duell gegen den jetzigen Tabellenzweiten Rote Raben Vilsbiburg aber die Möglichkeit, das wieder zu korrigieren. In Wiesbaden war erneut Mittelblockerin Robin de Kruijf mit 19 Punkten die erfolgreichste Scorerin und erhielt völlig verdient die silberne MVP-Medaille. Alexander Waibls Wahl fiel auf Ksenija Ivanovic, die 21 Punkte zum Wiesbadener Sieg beisteuerte. „Wir haben in den ersten beiden Sätzen 13 direkte Annahme-Fehler gemacht, das ist einfach viel zu viel. Es war schwer heute und man hat gesehen, dass die jungen Spielerinnen dem Druck in der Annahme am Ende noch nicht standhalten können“, bilanzierte Alexander Waibl.

Dabei hatten die DSC-Damen im ersten Satz eine Aufholjagd hingelegt, die auf mehr hoffen ließ. Erneut musste die Mannschaft ohne Kapitän Stefanie Karg und Diagonalspielerin Judith Pietersen auskommen. So führte Zuspielerin Mareen Apitz das Team als Kapitän aufs Feld. Bereits mit 13:18 und 20:23 lag der DSC zurück, doch Apitz kam dann an die Aufgabe und setzte die gegnerische Annahme ordentlich unter Druck. Zwei platzierte Aufschläge und zwei direkte Annahme-Fehler der eingewechselten Steffi Lehmann sorgten im Schlussspurt für das 25:23 und die 1:0-Satzführung.

Im zweiten Satz hielt der DSC bis zum 4:4 mit, doch dann riss der Spielfaden bei den Schützlingen von Trainer Alexander Waibl. Vor allem die wackelnde Annahme und Schwierigkeiten in der Feldabwehr sorgten für Probleme auf Dresdner Seite. Zwar wehrte der DSC nach dem 13:24 noch sechs Satzbälle ab, doch ein Netzaufschlag von Laura Heyrman, die vorher eine gute Serie hingelegt hatte, besiegelte das 19:25 und den 1:1-Satzausgleich.

Im dritten Durchgang zeigte sich ein ähnliches Bild. Der DSC lag schnell mit 3:8 und 7:13 zurück. Allerdings kämpfte das Team um jeden Ball und so drehte die Mannschaft den Rückstand in einen 16:15-Vorsprung zur zweiten technischen Auszeit. Springender Punkt in diesem Satz war leider eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsgerichtes. Beim Stand von 22:21 segelte ein Wiesbadener Angriff ganz klar ohne Dresdner Blockberührung ins Aus. Die Linienrichterin aus Mainz sah das allerdings anders und der erste Schiedsrichter Jörg Kellenberger überstimmte sie nicht. So stand es statt 23:21 für den DSC 22:22. Von diesem Schock erholte sich der DSC nicht mehr und mit einem Block gegen Laura Heyrman ging Wiesbaden mit 2:1-Sätzen in Führung.