Mit einer enormen Steigerung, viel Herz und Einsatz, sowie einer sehr guten taktischen Vorstellung hat sich DSCVOLLEY den Traum vom Halbfinale erfüllt.

Das Team von Trainer Alexander Waibl zeigte nach der glatten Heimniederlage im dritten und entscheidenden Play-off-Viertelfinalspiel gegen den VC Wiesbaden die erhoffte Reaktion und bezwang die Hessinnen in der Halle am Platz der Deutschen Einheit vor 1703 Zuschauern mit 3:1 (25:21, 25:17, 23:25, 25:22). Nach 118 Minuten lagen sich die Spielerinnen geschafft, aber glücklich in den Armen. Damit hat der Vorrundenfünfte die Bronzemedaille und den Europapokal-Startplatz sicher. Schon am Sonnabend geht es nun mit dem ersten Halbfinalspiel beim Titelverteidiger und Vorrundensieger Allianz MTV Stuttgart weiter.

„Es ist unfassbar und etwas Besonderes, dass wir unter den gegebenen Umständen das Aus im Viertelfinale abgewendet haben und nach dieser schwierigen Saison im Halbfinale stehen. Wie schon beim ersten Spiel waren wir auch diesmal auf den Punkt bereit. Wir haben von Anfang an viel Druck mit den Aufgaben gemacht, haben wieder sehr gut Block-Abwehr gespielt. Im dritten Satz ging die Energie am Ende etwas verloren und dazu kam die Stimmung in der Halle. Im vierten Satz brachte dann der Doppelwechsel die Wende. Insgesamt ist unser taktischer Plan aufgegangen. Jetzt freuen wir uns auf Stuttgart“,

fasste Alexander Waibl nach dem Spiel zusammen.

Mit der goldenen MVP-Medaille wurde Libera Sophie Dreblow geehrt, Silber ging an die Wiesbadener Spielführerin Tanja Großer. Top-Scorerin beim DSC war Annick Meijers mit 21 Punkten, Monique Strubbe brachte es auf 18, Jennifer Janiska und Ágnes Pallag jeweils auf 12 Zähler

Alexander Waibl schickte die gleiche Startformation aufs Feld wie zuletzt im Heimspiel.

Die Dresdnerinnen starteten sehr konzentriert ins Spiel. Mit einem erfolgreichen Angriff von Annick Meijers und einem guten Block gingen die Gäste mit 2:0 in Führung. Sie zeigten sich auch in der Folgezeit deutlich verbessert in der Block- und Feldabwehr (16 Blockpunkte insgesamt), dazu setzte Květa Grabovská ihre Angreiferinnen sehr gut in Szene. So erarbeiteten sich die DSC-Damen einen 8:3-Vorteil. Zwar kämpften sich die Hessinnen danach heran, doch die Gäste blieben an diesem Tag die Antwort nicht schuldig. Nach einer Auszeit des DSC und einer erfolgreichen Challenge durch Alexander Waibl konnte sich Dresden wieder etwas mehr Luft verschaffen. Durch einige unnötige Fehler ließ man Wiesbaden wieder auf 15:15 herankommen, doch auch diesmal konterten die gut vorbereiteten Gäste aus Sachsen. In der Crunchtime lieferten sich beide Teams zum Teil lange Ballwechsel. Den spektakulärsten, bei dem Sophie Dreblow zweimal den Ball vom Boden gekratzt hatte, vollendete Jennifer Janiska zum 20:17. Auch der Block packte danach beherzt zu und Ágnes Pallag setzte beim dritten Satzball den Schlusspunkt.

Im zweiten Abschnitt schlugen die Waibl-Schützlinge weiter sehr gut auf, in der Annahme agierten sie ebenso stabil wie in der Abwehr. Mitte des Satzes konnten sich die DSC-Damen auch dank eines zuverlässigen Angriffsspiels deutlich mit 20:13 absetzen und sie ließen sich die 2:0-Satzführung nicht mehr nehmen.

Im dritten Durchgang blieb das Geschehen lange ausgeglichen. Wiesbaden leistete, auch angetrieben von den Zuschauern, mehr Widerstand. Bis zum 21:21 war es eng, doch in der Crunchtime wackelte beim DSC ein wenig die Annahme und Tanja Großer verwandelte am Ende den zweiten Satzball.

Den Schwung nahmen die Gastgeberinnen zunächst mit, zwangen Alexander Waibl schon früh zur ersten Auszeit. Als die VCW-Damen mit 10:7 in Front lagen, zog der DSC-Coach den Doppelwechsel, brachte Larissa Winter und Lara Berger aufs Feld. Damit hatte er ein glückliches Händchen, denn nun kämpfte sich der DSC heran und mit einer Aufschlagserie von Lara Berger zogen die Dresdnerinnen sogar auf 16:12 davon. Dennoch wurde es nach einer 20:16-Führung des DSC noch einmal eng. Die für die angeschlagene Lena Große-Scharmann im dritten Satz eingewechselte Joyce Agbolossou überwand mehrfach die Dresdner Abwehr. Doch in der entscheidenden Schlussphase blieben die Waibl-Schützlinge ruhig. Ein Angriff von Annick Meijers und ein Block brachten den ersten Matchball, den Jennifer Janiska mit all ihrer Erfahrung und Cleverness nach 118 Minuten diagonal hinter das Netz legte.