Traum von Mannheim zerplatzt in Suhl
Das ist bitter. Die DSCVOLLEYs haben alles gegeben, doch die „Mission Mannheim“ und der Traum von der Titelverteidigung am 28. Februar 2026 in der SAP Arena ist geplatzt. Das Team von Alexander Waibl musste sich in einem hart umkämpften Krimi im ZOI Pokal-Halbfinale beim VfB Suhl LOTTO Thüringen nach 124 Minuten knapp mit 2:3 (29:27, 20:25, 18:25, 25:16, 12:15) geschlagen geben.
„Natürlich sind wir alle enttäuscht. Es war das erwartete enge Spiel, wie schon in der Liga. Wir haben es nicht geschafft, ihre Außenangreiferinnen und die Diagonale Monika Brancuska in den Griff zu kriegen. Suhl hat besser aus der Abwehr gescort und auch besser abgewehrt als wir. Man muss einfach anerkennen, dass Suhl besser war, speziell in den Basics“, schätzte Alexander Waibl nach der Niederlage ein.
Allerdings müssen seine Schützlinge schnell den Schalter wieder umlegen, denn am Sonnabend steht die nächste schwere Aufgabe in der Bundesliga beim USC Münster an.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde die Suhler Zuspielerin Lara Nagels ausgezeichnet, Silber ging an DSC-Mitteblockerin Mette Pfeffer. Als erfolgreichste DSC-Scorerin erwies sich Marta Levinska mit 26 Punkten, Mette Pfeffer brachte es auf 19, Miku Akimoto auf 15 und Jette Kuipers auf 12 Zähler.
Alexander Waibl startete mit dieser Formation ins Halbfinale: Emma Grome im Zuspiel, Marta Levinska auf Diagonal, Miku Akimoto und Jette Kuipers auf Annahme-Außen, Mette Pfeffer und Floretine Rosemann auf der Mitte und Patricia Nestler auf der Liberoposition.
Den besseren Start in der Wolfsgrube erwischten die Gastgeberinnen, die durch Punkte von Monika Brancuska und Mackenzie Foley mit 4:1 in Führung. Doch durch druckvolle Aufgaben von Marta Levinska und Miku Akimoto kämpften sich die DSC-Damen Punkt für Punkt heran. Mit einem starken Block war der 7:7-Ausgleich geschafft. Danach marschierten beide Mannschaften nahezu im Gleichschritt. Mit einem schönen Schnellangriff gelang Mette Pfeffer der Punkt zum 12:11 und damit zur erstmaligen Führung für die Dresdnerinnen in diesem Spiel. Doch Brancusca konterte mit einem Pipe zum Ausgleich. Beide duellierten sich weiter absolut auf Augenhöhe. Mit einem Ass von Pfeffer konnten sich die DSC-Mädels erstmals mit zwei Punkten (20:18) absetzen, doch die stark aufspielende Mackenzie Foley stellte mit einem krachenden Angriff und einem Ass den Gleichstand her. Kein Team konnte sich wirklich einen entscheidenden Vorteil erarbeiten. Nach zwei leichten Fehlern nahm Alexander Waibl seine zweite Auszeit und wechselte Lorena Lorber Fijok für Miku Akimoto ein. Aber kurz darauf erkämpfte Brancuska mit dem 24:23 den ersten Satzball für den VfB. Anschließend wehrten die DSCVOLLEYs insgesamt vier gegnerische Satzbälle ab. Ein Angriffsfehler von Sanaa Dotson brachte dann die erste Chance für die Dresdnerinnen und ein weiterer Fehler von Roosa Laakkonen brachte nach großem Kampf den knappen Satzgewinnen für die Gäste.
Im zweiten Satz zogen die Suhlerinnen mit druckvollen Aufgaben der Ex-Dresdnerin Laura Berger sowie entschlossenen Angriffen von Mackenzie Foley 5:2 davon. Auch der VfB-Block war gut auf die Dresdnerinnen eingestellt und packte immer wieder zu. So bauten die Gastgeberinnen den Vorsprung auf 10:5 aus. Schon beim 8:13-Rückstand musste Alexander Waibl seine zweite Auszeit nehmen. Das half zunächst und sein Team kam auf 11:13 heran, zwang den Suhler Coach nun ebenfalls zur Auszeit. Auch seine Worte wirkten und die Gastgeberinnen legten einen Zwischenspurt zur 17:13- und später 21:15-Führung hin. Zwar versuchten die DSC-Mädels alles, um den Rückstand wieder zu verkürzen, doch es schlichen sich immer wieder kleine leichte Fehler ein und Suhl ließ sich den Satzausgleich nicht mehr nehmen.
Im dritten Abschnitt knüpfte der VfB nahtlos daran an. Es bot sich das gleiche Bild wie im vorherigen Durchgang. Auch die Einwechslung von Lorena Lorber Fijok gleich in der Anfangsphase brachte nicht den gewünschten Effekt. Suhl setzte sein druckvolles Aufschlags- und Angriffsspiel fort, stand auch in Annahme und Abwehr stabil. So ging auch dieser Abschnitt klar an die mutig und selbstbewusst aufspielenden Suhlerinnen.
Im vierten Satz aber meldeten sich die DSCVOLLEYs – wie schon im Bundesliga-Spiel – zurück. Alexander Waibl hatte seine Formation etwas umgestellt und ließ auch die im vierten Satz eingewechselte Larissa Winter im Zuspiel auf dem Feld. Nun kam auch Marta Levinska deutlich besser in die Partie und sorgte gleich zu Beginn mit einigen schönen Angriffen für eine 4:1-Führung. In der Folgezeit konnte Suhl zwar egalisieren, doch die Dresdnerinnen blieben weiter am Drücker – die Annahme stand stabiler, im Angriff fanden sie gute Lösungen und auch der Block packte mehrfach zu. Dagegen schlichen sich nun bei den Thüringerinnen einige Fehler ein. Am Ende erkämpfte sich das Waibl-Team den Satzausgleich und es ging in den Tiebreak.
Doch im fünften und entscheidenden Durchgang erwischte der VfB den besseren Start, auch weil sich die DSC-Mädels gleich ein, zwei Fehler leisteten. So musste Alexander Waibl beim 0:3 bereits seine erste Auszeit nehmen. Das half, denn sein Team biss sich auf 6:7 heran. Nach einem weiteren Angriff von Sanaa Dotson ging es mit einem 8:6-Vorsprung der Gastgeberinnen zum letzten Seitenwechsel. Marta Levinska und Jette Kuipers fanden die Lücken im gegnerischen Block und glichen damit zum 8:8 aus. Bis zum 12:12 lieferten sich beide Mannschaften einen nervenaufreibenden Schlagabtausch. In der Halle hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Zwei Angriffe von Brancuska und ein Pipe von Dotson sorgten dann jedoch für die Entscheidung zugunsten des VfB Suhl.