Den Traum von Gold konnten sich die Schützlinge von Giovanni Guidetti nicht erfüllen – mit der mittlerweile sechsten Silbermedaille erreichte die DVV-Auswahl trotzdem ein gutes Ergebnis.
In der ausverkauften Max-Schmeling-Halle musste sich die DVV-Auswahl nach fünf Siegen nur dem Team aus Russland geschlagen geben. Die 8.513 Zuschauer sahen in Berlin ein spannendes und hochklassiges Match mit dem besseren Ende für den amtierenden Weltmeister.

Nachdem der erste Satz mit 23-25 an die Russinnen ging, begannen die DVV-Frauen einen starken zweiten Durchgang und führten zwischenzeitlich 13-7. Die Russinnen gelangten vor allem durch ihre druckvollen Aufschläge der Gastgeberinnen ins Hintertreffen. Die hatte Bundestrainer Giovanni Guidetti auch gefordert, um dem körperlich überlegenen russischen Team Paroli zu bieten. Mit Emotionen, Spielwitz und Technik gelang der Ausgleich nach Sätzen, als Christiane Fürst per Aufsteiger zur Stelle war und den dritten Satzball verwandelte.

Es war längst eine Partie auf Augenhöhe, die das Publikum in der Halle begeisterte und auch der dritte Satz war bis zum Ende umkämpft. Nachdem die spanische Schiedsrichterin Susana Rodriguez bei einem Stand von 9-7 trotz gegenteiligem Videobeweises gegen die DVV-Damen wertete, waren die Gastgeberinnen kurze Zeit von der Rolle. Russland holte die nächsten drei Punkte, Halle und Mannschaft waren gefordert. Beide gaben alles, vor allem die eingewechselte Ex-Dresdnerin Saskia Hippe brachte das Team mit Angriffen und einem Ass zurück ins Spiel. Dennoch konnten die Russinnen den ersten Satzball direkt verwandeln.

Eine kleine Schwächephase zu Beginn des vierten Satzes brachte dann die Vorentscheidung zum Matchgewinn. Nach einigen Tränen feierten die DVV-Damen dann gemeinsam mit dem Publikum die Silbermedaille und die damit verbundene Qualifikation für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. „Wir haben so viel geschafft und freuen uns über Silber! Wir haben eine große Euphorie in Deutschland für Volleyball entfacht, die bleibt“, resümierte Außenangreiferin Heike Beier.
Im Anschluss wurden mit Christiane Fürst und Margareta Kozuch auch zwei Deutsche mit einer Individualauszeichnung geehrt: Christiane Fürst als beste Blockerin, die Kapitänin der DVV-Auswahl als beste Aufschlägerin.