Was für ein Kampf, was für eine Moral und welch großartiger Teamspirit! Nur drei Tage nach der bitteren 0:3-Niederlage in Stuttgart meldeten sich die DSCVOLLEYs in der heimischen Margon Arena eindrucksvoll zurück. In der Neuauflage des Supercups setzten sich die Schützlinge von Alexander Waibl vor 3000 Zuschauern und damit restlos ausverkaufter Margon Arena erneut gegen den SSC PALMBERG Schwerin mit 3:2 (25:23, 21:25, 24:26, 25:20, 15:6) durch. Nach einem Krimi von 128 Minuten holten sich die DSC-Mädels zwei wichtige Punkte und sorgten in der Halle für Jubelstürme.
„Ich bin total happy über den Sieg. Wir hatten in einigen Phasen mit der Annahme zu tun, aber die Mädels haben überragend gekämpft, auch die Mädels, die reinkamen, brachten neue Energie. Und am Ende hat Marta fast jeden Punkt gemacht“, schätzte Alexander Waibl zufrieden ein.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde Marta Levinska geehrt, die mit 26 Punkten auch die mit Abstand erfolgreichste Scorerin war. Silber ging an SSC-Diagonalangreiferin Anna Artyshuk.
Beim DSC punkteten auch Miku Akimoto (14), Jette Kuipers (13) und Mette Pfeffer (10) zweistellig.
Alexander Waibl startete auch in das Ostderby mit seiner bekannten Stammformation.
Die Gäste aus Schwerin erwischten den besseren Start. Vor allem Anna Artyshuk punktete für die Gäste und schlug zudem druckvoll auf. Beim 2:5 nahm deshalb Alexander Waibl seine erste Auszeit. Seine Worte wirkten. Anschließend kämpften sich seine Schützlinge dank einer Aufschlagserie von Marta Levinska heran und als Jette Kuipers den gegnerischen Block anschlug, brachte das den 6:6-Ausgleich. Bis zum 14:14 ging es nun im „Gleichschritt“ weiter. Dann aber sorgte SSC-Zuspielerin Hanna Kohn mit ihren Aufgaben für einige Probleme bei den Dresdnerinnen. Als Annegret Hölzig einen längeren Ballwechsel zum 17:14 für die Gäste nutzte, bat Alexander Waibl sein Team erneut zum Gespräch. Kurz darauf sorgte der Coach mit dem Doppelwechsel – Larissa Winter und Rosa Entius kamen – für einen neuen Impuls. Und die Ex-Münsteranerin Rosa Entius konnte sofort den Ball im gegnerischen Feld versenken. Miku Akimoto legte nach und zwang Gäste-Trainer Felix Koslowski zur ersten Auszeit. Beim 17:19 wechselte Alexander Waibl zurück. Und sein Team biss sich weiter heran. Mit einem Ass von Miku Akimoto war der 20:20-Ausgleich geschafft und wenig später sorgte die Japanerin mit dem nächsten Ass für die 23:20-Führung. Jette Kuipers holte mit ihrem Angriff den ersten Satzball heraus, den Leana Grozer abwehrte, aber anschließend segelte ihre Aufgabe ins Aus.
Wie im ersten Satz, so startete der deutsche Meister auch in den zweiten Durchgang mit einem 4:1-Vorsprung. Erneut musste der DSC-Coach früh seine erste Auszeit nehmen. Zwar schafften seine Schützlinge anschließend den 5:6-Anschluss, doch die Gäste konnten sich erneut mit vier Punkten absetzen. Die Dresdnerinnen leisteten sich ein paar kleine Fehler, auch der Block packte zu selten zu. Beim 11:15 nahm Alexander Waibl erneut eine Auszeit und versuchte es wenig später wieder mit dem Doppelwechsel. Wieder gelangen Rosa Entius gute Aktionen im Angriff und so konnten die DSCVOLLEYs den Rückstand auf 18:19 verkürzen. Aber konnte mit einem Ass von Hölzig und einem weiteren Punkt der Außenangreiferin verschaffte sich Schwerin wieder mehr Luft. In der Crunchtime hatte auch Felix Koslowski einen Doppelwechsel gezogen und so holte die eingewechselte Mia Kirchhof mit dem 24:21 den ersten Satzball heraus, den die Gäste auch umgehend nutzten.
Auch der dritte Abschnitt war nichts für schwache Nerven. Die Fans in der Halle erlebten ein Wechselbad der Gefühle. Erneut legten die Gäste aus Mecklenburg mit 5:1 vor, weil sich beim DSC einige leichte Fehler einschlichen. Aber die Waibl-Schützlinge kämpften sich dank guter Aufschläge von Marta Levisnka und zwei wichtigen Punkten von Miku Akimoto auf einen Punkt heran. Aber dennoch fehlte den Elbestädterinnen der richtige Rhythmus und so packte mehrfach der SSC-Block zu. Als der DSC mit 5:9 im Hintertreffen war, brachte Alexander Waibl erstmals nun auch auf heimischem Parkett Nachwuchstalent Florentine Rosemann ins Spiel. Schwerin aber setzte sich weiter ab und zwang den DSC-Coach beim 7:13 zu einer Auszeit. Anschließend bissen sich seine Schützlinge Punkt um Punkt heran. Als Florentine Rosemann nach einer starken Aufgabe von Marta Levinska am Netz glänzend reagierte, stopfte sie den Ball umgehend zum 16:17-Anschluss ins gegnerische Feld. Wenig später führten die DSC-Mädels mit 19:17. SSC-Coach Felix Koslowski bat seine Damen an die Seitenlinie. Die eingewechselte Iris Vos und Annegret Hölzig sorgten wieder für den Ausgleich und mit einer stabilen Block-Abwehr holten sich die Gäste eine Drei-Punkte-Führung (23:20) zurück. Doch die DSCVOLLEYs gaben nicht auf, wehrten zwei gegnerische Satzbälle ab, aber beim dritten Versuch sorgte Vos für den knappen Erfolg für Schwerin.
Aber die Waibl-Schützlinge gaben sich noch längst nicht geschlagen. Sie holten im vierten Satz alles aus sich heraus an Kampfgeist, Energie und Willen. Mit einer grandiosen Aufschlagserie von Emma Grome zog der DSC auf 6:1 davon. Aber auch Schwerin wollte unbedingt dieses heiße Match für sich entscheiden. Als Hölzig ganz abgezockt den Ball hinter das Netz auf die Linie legte, war der 12:12-Ausgleich hergestellt. Nun lieferten sich beide Teams einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. In der Crunchtime blockte Mette Pfeffer Annegret Hölzig und als anschließend Miku Akimoto einen Monster-Ballwechsel mit dem 22:20 vollendete, ließen sich die Dresdnerinnen den Satzausgleich nicht mehr nehmen.
Nun musste der Tiebreak entscheiden. Und die DSCVOLLEYs zeigten erneut Team- und Kampfgeist. Angeführt von Marta Levinska, die gefühlt jeden Ball im Schweriner Feld unterbrachte, verschafften sich die Gastgeberinnen einen 5:3-Vorsprung, zwangen Felix Koslowski zur Auszeit. Angetrieben von den heimischen Fans drehten die DSCVOLLEYs nun richtig auf. Beim 8:4 wurden das letzte Mal die Seiten gewechselt. Mit einer Aufschlagsserie von Marta Levinska setzten sich die DSC-Mädels auf 10:4 ab, danach ließen sie nichts mehr anbrennen. Ein Block von Mette Pfeffer sorgte beim ersten Matchball für den umjubelten Sieg.