Das gestrige Europapokal-Heimspiel der DSCVOLLEYs war nicht nur von sportlichen Schlagzeilen bestimmt. Es drohte die Spielabsage, da es in die Margon Arena regnete.

Sandra Zimmermann, Geschäftsführerin DSC 1898 Volleyball GmbH:

„Wir sind traurig über das Ausscheiden aus dem CEV Volleyball Cup. Natürlich kann man nun verschiedene Gründe wie die „Englischen Wochen“ seit November oder das Verletzungspech vor und im Spiel anführen. Mir geht es heute vor allem aber auch um das erneute Einregnen in die Margon Arena.“

„Es ist nur dem Zufall geschuldet, dass es nicht direkt auf das Feld geregnet hat. Es ist nur der außerordentlichen Großzügigkeit des Supervisors zu verdanken, dass das Spiel überhaupt angepfiffen wurde. Nach den internationalen Regularien wäre das Spiel eindeutig ohne Anpfiff gegen den DSC gewertet worden. Es war erst 30 Minuten vor Spielbeginn klar, dass angepfiffen wird. Diesen Umstand kann man nicht vom Team fernhalten. Jeder hat es gesehen und es hat ganz sicher nicht zur Fokussierung auf das wichtige Rückspiel beigetragen. Deswegen sitzt bei mir der Frust sehr tief.“

Nach den internationalen Regularien wäre das Spiel eindeutig ohne Anpfiff gegen den DSC gewertet worden. – Sandra Zimmermann

„Seit vielen Jahren argumentieren wir anständig und verständnisvoll für die notwendige Sanierung unserer Spielstätte. Passiert ist nichts. Ganz im Gegenteil werden bereits eingeplante Gelder für die Sanierung in andere Sportprojekte verschoben. Der Beschluss zur Sanierung der Margon Arena aus dem Jahr 2020 wird in Frage gestellt. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir tatsächlich eine Spielabsage oder einen Spielabbruch erleben. Wir wissen es, der Eigenbetrieb Sportstätten weiß es, die Stadt weiß es, der Stadtrat sollte es wissen, aber es ist kein entschlossenes Handeln zu sehen.“

„Die DSC Volleyball Frauen haben geliefert! Zahlreiche Titel im Nachwuchs und der ersten Mannschaft sprechen eine deutliche Sprache. Wo bleiben die Wertschätzung und das entschlossene Handeln für die Leistung des Vereins, der Sponsoren, des Teams und der sportlichen Leistung?“

„Ich fordere die Stadt zum Handeln auf. Wo soll der DSC spielen, wenn die Halle gesperrt wird? Wie soll das finanziert werden? Wo sollen wir spielen, wenn die Halle saniert wird?“

„Es geht so nicht weiter. Der Club und dessen Fortbestehen sind bedroht. Das gilt auch für die Gesundheit der Mannschaft. Ich kann gegenüber Spielerinnen und Trainern nicht mehr vertreten, dass sie unter gefährdenden Bedingungen trainieren und Spiele bestreiten sollen.“

„Weitere Not-Wannen unter das Dach zu bauen, wie es nun gerade passiert, wird das Problem nur verschieben und vielleicht sogar vergrößern. Schließlich dringt das Wasser trotzdem in das Tragwerk ein. Die Existenzgrundlage unserer Sportart geht gerade sprichwörtlich im Wasser unter.“

„Letztlich möchte ich mich aber auch bei den Fans und Sponsoren bedanken, die trotz dieser unklaren Perspektive an uns und unsere Ziele glauben und uns unterstützen. Die Stadt braucht ein positives Image. Viele Initiativen arbeiten dafür. Die DSC Volleyball Frauen sind seit Jahren lebendiges Aushängeschild der Stadt. Sie zeigen, wie erfolgreich man mit Weltoffenheit, Respekt und Diversität sein kann. Aber ohne Umsetzung der Sanierung der Arena sind wir in der Existenz bedroht. Es ist Zeit zu handeln!“