Tausende von Kilometern rollt der DSC-Bus in einer Saison durch das Land. Unzählige Stunden verbringen die Mädels dabei ihre Zeit auf der Autobahn, um in Schwerin, Vilsbiburg, Aachen oder auch Berlin auf Punktejagd zu gehen. Die gute Seele hinter dem Steuer bringt das Team mindestens alle zwei Wochen sicher an den Zielort. Mit stoischer Ruhe steuert Maik Schneider jede Halle an und hat sich dabei in 15 Jahren hinter dem Steuer des „DSC-Express“ von Taeter Tours fast noch nie verfahren. „Lediglich im Sommer in Polen beim Vorbereitungsturnier ist mein GPS ausgefallen, aber da hat Alex mir per Handy weiter geholfen“, berichtet Maik über die gemeinsame Navigation mit Trainer Alexander Waibl.

Neben Kerstin Tzscherlich ist unser Busfahrer der „Dienstälteste“ beim DSC und hat alle zwei Meistertitel, die zwei Pokalsiege und auch den Gewinn des europäischen Challenge Cups miterlebt. „Weihnachten 1998 bin ich eingestiegen, wenige Monate später hat die Mannschaft im Finale gegen Leverkusen den Meistertitel geholt. Vorher ja schon den Pokal. So etwas vergisst man nicht“, berichtet er. Und er erinnert sich auch, dass Peggy Küttner, Barbara Makowska und auch Beatrice Dömeland „richtig gut feiern konnten im Bus“, lacht Maik.

Musik schallte zwar bei Feiern durch den Bus, doch eigentlich dudelte aus der Anlage noch nie groß etwas auf Reisen. „Aber früher wurden noch viele Videofilme geschaut. Heute hat sich das geändert. Da hat jeder ein iPhone, iPad oder kleine DVD-Player, auf denen sich jeder individuell etwas anhört oder anschaut“, erklärt Maik den Wandel der Zeit.

Der Busfahrer kennt mittlerweile fast jede Halle in Deutschland, hat an den verschiedenen Spielorten sogar schon Bekannte, mit denen er sich dann unterhält. Vor wichtigen Spielen wie in Vilsbiburg, Schwerin oder Wiesbaden ist auch Maik ein wenig aufgeregt. „Es kommt immer auf das Spiel an, aber wenn es um etwas geht, dann fiebere auch ich mit“, gibt er zu. Nicht nur, weil die Stimmung nach einem Sieg auf der Heimfahrt wesentlich besser ist, sondern auch, weil einem das Team natürlich ans Herz wächst.

Hat die Mannschaft dem Gegner auswärts das Fürchten gelehrt, oder eine bittere Niederlage kassiert: rund eine Stunde nach dem Spiel geht es wieder nach Hause. Während das Team und der Trainer der Presse oder mitgereisten Fans noch Rede und Antwort stehen, sich danach duschen, bereitet Maik schon alles für die Heimfahrt vor. Dazu gehört auch, dass vor der Abfahrt Essen bestellt und im Bus verputzt wird. „Früher haben wir noch einmal an einer Raststätte angehalten, aber da gibt es spät abends oder nachts nicht mehr so richtig gute Sachen“, erklärt er.

Auf der Fahrt gönnt sich dann vor allem das Trainerteam einen Kaffee aus der neuen Espressomaschine. Scout Till Müller ist dabei der liebevolle Kaffeezubereiter vom Dienst, die Mädels bedienen sich selbst. Das wird sicher auch in den Play-Offs so bleiben, doch Maik wird die entscheidende Phase der Saison leider wieder verpassen. „Ich arbeite in der Zeit meist einige Wochen in Aachen und kann die Mannschaft deshalb nicht fahren“, ist Maik ein wenig traurig. Über Liveticker und Livestream verfolgt er die Spiele aber trotzdem.

In 15 Jahren kann sich die treue Seele an keine großen Pannen erinnern. „Lediglich als wir mal aus Wien vom Europapokal wiederkamen, mussten Mannschaft und Trainer den Bus in Zinnwald anschieben. Damals gab es noch Grenzkontrollen und ich hatte den Motor ausgestellt, der Film und anderes liefen aber weiter. Ich musste nur einige Dokumente zeigen, aber als ich wiederkam, sprang der Bus nicht mehr an. Und da ja alle nach Hause wollten, mussten sie mithelfen, ob sie wollten oder nicht“, erinnert er sich lachend. Ansonsten sind ihm die beiden Pokalfinals in Halle/Westfalen 2007 und 2010 als Highlight in Erinnerung geblieben, auch wenn es nur 2010 den Titel zu bejubeln gab. „Dort würde ich gern noch einmal hinfahren. Es ist immer etwas Besonderes vor 10000 Zuschauern“, blickt er voraus. Die Feier im Anschluss würde er sicher auch gern erleben, aber zu berichten wird es darüber nicht viel geben, denn „was im Bus passiert oder gesagt wird, bleibt auch im Bus“, hält es Maik lieber mit der Verschwiegenheit und Loyalität zu Mannschaft und Trainerteam.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Taeter Tours für die tolle Unterstützung bedanken.