Es hat nicht gereicht. DSCVOLLEY musste sich am 14. Spieltag der Bundesliga daheim dem VC Wiesbaden mit 1:3 (30:32, 18:25, 25:11, 15:25) geschlagen geben. Dabei war die Margon Arena zum dritten Mal in Folge mit 3000 Zuschauern restlos ausverkauft. Die Fans erlebten eine Achterbahnfahrt der Gefühle, doch nach 104 Minuten konnte das Team aus Hessen jubeln.

„Wiesbaden hat sehr gut gespielt, wir nicht gut genug, um sie zu schlagen. Sie haben in Annahme, Angriff und auch Block-Abwehr kompakt gespielt, gute Lösungen gehabt. Wir hatten schon keine so gute Trainingswoche, auch durch Krankheiten, da fehlte der richtige Rhythmus. In dieser Woche haben wir zudem zwei neue Spielerinnen im Training integriert. Wir sind einfach weiter in einer Findungsphase, es fehlt die Konstanz und Stabilität. Aber ich sehe, dass wir eine Mannschaft mit gutem Charakter haben, die sich in den nächsten Wochen viel erarbeiten kann“, erklärte Chefcoach Alexander Waibl, der am Abend vor dem Spiel aber viel Grund zur Freude hatte, denn er wurde zum dritten Mal Vater. Ehefrau Stefanie brachte Sohn Luca Elia zur Welt.

Mit der goldenen MVP-Medaille wurde die Wiesbadener Angreiferin Tanja Großer gehrt, Silber ging an DSC-Mittelblockerin Monique Strubbe. Erfolgreichste Scorerin bei Dresden waren Lara Berger und Kayla Haneline mit je 14 Punkten, Monique Strubbe brachte es auf 13 Zähler.

Alexander Waibl schickte diese Startformation ins Spiel: Im Zuspiel Sarah Straube, auf der Diagonalen Lara Berger, im Außenangriff Jennifer Janiska und Linda Bock, auf der Mitte Monique Strubbe und Kayla Haneline und die Arbeit auf der Liberoposition teilten sie auch diesmal Sophie Dreblow und Elisa Lohmann.

Die Gäste aus Wiesbaden fanden zunächst besser ins Spiel, zeigten sich im Block gut auf die DSC-Angreiferinnen eingestellt. Schon beim 0:3 bat Alexander Waibl seine Damen zur ersten taktischen Auszeit an die Seitenlinie. Doch die Hessinnen blieben weiter am Drücker, während sich die Gastgeberinnen zu viele leichte Fehler erlaubten. So musste der DSC-Coach beim 9:13 seine zweite Auszeit nehmen. Doch noch konnten die Dresdnerinnen den Rückstand nicht verringern. Vor allem Jodie Guilliams und Rachel Anderson konnten immer wieder die Bälle im DSC-Feld unterbringen. Erst nach einer kleinen Aufschlagserie von Sarah Straube kämpfte sich der DSC besser in die Partie. Beim 14:18 wechselte Alexander Waibl erstmals die Ex-Wiesbadenerin und DSC-Neuzugang Annick Meijers für Linda Bock ein. Eine Aufgabe von Jennifer Janiska und ein schöner Angriff von Lara Berger brachten die Gastgeberinnen weiter heran. Wenig später schafften die Dresdnerinnen mit einem „Monsterblock“ den 19:19-Ausgleich. Eine böse Schrecksekunde gab es dann beim 21:23, als Sarah Straube bei einer Feldabwehr über Elisa Lohmann stürzte. Das hatte leider eine bittere Folge, denn die Regisseurin hatte sich dabei offensichtlich am linken Knie weh getan und musste in der heißen Crunchtime beim 25:25 raus, für sie kam Kveta Grabovska aufs Feld. Nun erlebten die Zuschauer einen echten Krimi. Zunächst wehrten die Gastgeberinnen vier gegnerische Satzbälle ab. Als Lara Berger dann die Kugel zum 27:26 ins gegnerische Spielfeld hämmerte, gab es den ersten Satzball für den DSC. Doch zweimal in Folge konnten die Waibl-Schützlinge ihre Chancen durch Aufschlagfehler nicht nutzen. Auch den dritten Versuch wehrte Wiesbaden ab und am Ende nutzten die Gäste durch einen Aufschlag von Jodie Guilliams ihre insgesamt sechste Chance zum Satzgewinn.

Auch im zweiten Durchgang konnten sich die Gäste relativ früh absetzen. Beim 10:14-Rückstand kam erstmals Neuzugang Marie Hänle für Lara Berger aufs Feld, wenig später erneut Annick Meijers für Linda Bock. Doch Wiesbaden ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, zog weiter auf 18:11 davon. Die DSC-Spielerinnen leisteten sich einfach zu viele Fehler und konnten dem Angriffsdruck und der starken Abwehr der Hessinnen zu wenig entgegensetzen.

Im dritten Satz, den Alexander Waibl nun mit Annick Meijers startete, bot ein ganz anderes Bild. Schnell verschafften sich die Dresdnerinnen einen 8:0-Vorsprung. Nun verlor Wiesbaden völlig den Faden und das Waibl-Team diktierte deutlich das Geschehen. Lara Berger machte auch gleich mit dem ersten Satzball den Deckel drauf.

Doch im vierten Abschnitt fanden die Gäste zurück ins Spiel, setzten sich rasch auf 8:3 ab. Sie konnten die meisten langen Ballwechsel für sich entscheiden. Auch wenn sich die DSC-Damen mühten, konnten sie den Gegner nicht entscheidend stoppen. Nach 104 Minuten verwandelte Jodie Guilliams den zweiten Matchball zum verdienten Sieg.