Das erste Länderspiel im Jahr 2012 habend die deutschen Frauen knapp verloren. Gegen Gastgeber Polen schaffte das DVV-Team nach 0-2 Satzrückstand zwar ein Comeback und hatte am Ende sogar 5 Matchbälle, dennoch ging die Partie knapp mit 2:3 (23-25, 18-25, 25-23, 25-16, 14-16) verloren. Morgen treffen beide Teams für ein weiteres Testspiel, im Hinblick auf die anstehende Olympia-Qualifikation, erneut aufeinander.

Ausführlicher Spielbericht

Startformation Deutschland: Kathleen Weiß, Angelina Grün, Maren Brinker, Corina Ssuschke-Voigt, Christiane Fürst, Anne Matthes und Libero Lenka Dürr

Startformation Polen: Berenika Okuniewska, Agnieszka Bednarek-Kasza, Katarzyna Skorupa, Anna Werblińska, Izabela Żebrowska, Katarzyna Skowrońska-Dolata und Libero Paulina Maj

Das deutsche Team muss aufgrund von Verletzungsproblemen seine Startformation für diese Partie umstellen. Margareta Kozuch und Kerstin Tzscherlich sind nicht zu 100% fit und somit nicht in der Anfangs-Sechs. Mareen Apitz muss aufgrund einer Grippe komplett passen. Somit kommen Anne Matthes und Lenka Dürr von Beginn an zum Einsatz, Matthes übernimmt dabei die Diagonal-Position. Der erste Satz ist bis zur ersten Technischen Auszeit (TA) sehr ausgeglichen. Beide Teams bringen ihre Angriffe konsequent durch und keine Auswahl kann sich mehr als einen Punkt Vorsprung herausspielen. Doch direkt nach der Auszeit ist zweimal der polnische Block zur Stelle und der Gastgeber zieht leicht davon. Der knappe Vorsprung reicht zum Satzgewinn, 25-23 für Polen.

Durch den Satzgewinn agiert der Gastgeber nun noch sicherer in seinem Spiel und kann sich schon früh im zweiten Durchgang einen größeren Vorsprung herausspielen. Das deutsche Team hat nun deutliche Mühe seine Angriffe erfolgreich durchzubringen, dazu schleichen sich immer mehr leichte Fehler ins DVV-Spiel ein. Die Polinnen haben somit keine Mühe auch den zweiten Satz für sich zu entscheiden. Klar, mit 25-18, holt sich das polnische Team Satz Zwei.

Im dritten Satz lässt Bundestrainer Giovanni Guidetti Heike Beier für Anne Matthes beginnen. Beier rückt auf die Außen-Annahme-Position, während Angelina Grün nun auf der Diagonal-Position agiert. Das deutsche Angriffspiel wird damit etwas durchschlagskräftiger und der Spielverlauf ist nun, wie schon im ersten Satz, ausgeglichener, allerdings noch immer mit leichten Vorteilen auf polnischer Seite. Der Gastgeber ist in seinem Spiel sicherer und dies macht bis zur zweiten TA den kleinen Unterschied aus. Doch mit zunehmender Spielzeit im dritten Durchgang, steigt auch die Stabilität im deutschen Spiel. Auf Grundlage der wuchtigen Aufschläge von Denise Hanke kann sich das DVV-Team gegen Ende des Satzes die Führung zurückholen und hat wenig später drei Satzbälle. Zwei können die Gastgeberinnen noch abwehren, doch am Ende holt die wieder eingewechselte Anne Matthes mit einem starken Angriff den Satz für die deutsche Auswahl: 25-23.

Polen erwischt den besseren Start in den vierten Durchgang, aber nach der ersten TA kämpft sich das deutsche Team in den Satz zurück und kann vor allem auf Grundlage der starken Aufschläge den Rückstand in eine Führung umwandeln. Zur zweiten TA führen die DVV-Frauen mit 2 Punkten. Im Anschluss setzt das deutsche Team seinen Lauf fort und macht 6 Punkte in Folge. Damit ist der Durchgang entschieden. 25-16 holt sich ‚Team Deutschland’ den Satz und schafft damit ein Comeback in diesem Match. Die Spielentscheidung fällt somit im Tiebreak.

Den Lauf gegen Ende des vierten Satzes setzen die deutschen Spielerinnen zu Beginn des Tiebreaks fort und führen schnell mit 3-0. Die Polinnen schaffen zwar zwischenzeitlich wieder den Ausgleich, aber erneut übernimmt das deutsche Team die Spielkontrolle und holt sich damit 5 Matchbälle. Polen spielt nun alles oder nichts, wehrt mit Glück und Können immer mehr Matchbälle ab und kann nun mit den lautstarken Zuschauern im Rücken das Match tatsächlich noch mal wenden. Mit 16-14 geht der Tiebreak an Polen und das deutsche Team kann sich nicht für ein insgesamt gutes Comeback belohnen.

Spielfilm aus deutscher Sicht
1. Satz: 4-3, 8-7, 12-11, 15-16, 17-21 (Hanke für Matthes, Burchardt für Weiß)), 22-24 (Beier für Brinker)), 23-25

2. Satz: 3-4, 6-8, 10-14, 12-16, 13-20 (Hanke für Matthes, Schaus für Weiß)), 14-22 (Beier für Brinker)), 17-23 (Weiß und Matthes für Hanke und Schaus)), 17-24, 18-25

3. Satz: 3-4, 6-8, 11-12, 14-16, 14-18 (Matthes für Brinker)), 15-18 (Hanke für Weiß)), 22-20, 23-21 (Weiß für Hanke)), 24-21, 25-23

4. Satz: 2-4, 6-8, 12-11, 12-13 (Schaus für Fürst)), 14-16, 18-15 (Hanke für Weiß)), 22-15, 25-16

5 Satz: 4-1, 6-5 (Hanke für Weiß)), 12-8, 13-9 (Weiß für Hanke)), 14-9, 14-15 (Matthes für Brinker)), 14-16

Stimmen zum Spiel

Bundestrainer Giovanni Guidetti: „Für den Anfang unserer Saison habe ich schon viele gute Dinge gesehen. Der Aufschlag war gut, Block/Abwehr waren in Ordnung. Natürlich müssen wir aber an unserem Sideout-Spiel arbeiten. Die Schlussphase des Matches war beispielhaft dafür, was wir noch erarbeiten müssen.“

Lenka Dürr, GER: „Für das erste Spiel im diesem Jahr war das schon gut. Klar, wir müssen nicht 5 Matchbälle vergeben und können das Spiel für uns entscheiden, aber gerade in der entscheidenden Phase kam das Publikum zurück, Polen ist alles gelungen und wir haben nach Lösungen gesucht, aber nicht die Passende gefunden. Einige Absprachen haben noch nicht optimal funktioniert, aber dafür sind Testspiele ja auch da – um zu lernen. Und andere Dinge haben schon echt gut funktioniert. Block/Annahme zum Beispiel war ab dem dritten Satz gut und auch kämpferisch waren wir nach dem Satzrückstand voll da. Mal sehen, was morgen wird!?“

Statistik
GER: Aufschlag (9 Fehler und 13 Asse)), Block (10 Punkte)), Angriffsquote (37 %)
POL: Aufschlag (14 Fehler und 6 Asse)), Block (13 Punkte)), Angriffsquote (41 %)

Der deutsche Kader in Polen: Kathleen Weiß, Maren Brinker, Corina Ssuschke-Voigt, Margareta Kozuch, Christiane Fürst, Angelina Grün, Heike Beier, Anne Matthes, Mareen Apitz, Kerstin Tzscherlich, Berit Kauffeldt, Denise Hanke, Lenka Dürr, Nadja Schaus, Regina Burchardt

Bundestrainer: Giovanni Guidetti
Teammanager + Team-Journalist: Matthias Willnat
Co-Trainer: Felix Koslowski
Co-Trainer: Jan Lindenmair
Co-Trainer: Gil Ferrer Cutino
Scout: Alessandro Beltrami