Dresden, 18. Dezember 2025 – Was für ein Krimi! Die DSCVOLLEYS haben die dritte Tiebreak-Schlacht binnen acht Tagen für sich entschieden und bleiben in der Volleyball Bundesliga zu Hause weiter ungeschlagen. Am Donnerstagabend setzte sich das Team von Trainer Alexander Waibl vor 2516 Zuschauern in der Margon Arena mit 3:2 (25:20, 23:25, 20:25, 25:19, 15:12) gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen durch. Damit revanchierte sich die Mannschaft acht Tage nach dem bitteren Pokal-Aus in der Wolfsgrube nicht nur für das Ausscheiden, sondern fand nach der 2:3-Niederlage am vergangenen Samstag in Münster zurück in die Erfolgsspur.

 

„Hammer-Spiel! Gegen Suhl sind es bis jetzt immer Fünfsatz-Spiele geworden. Das Glück ist heute auf unserer Seite gewesen und da sind wir sehr happy darüber. Im vierten Satz haben wir die Basics wieder gut gemacht, die Wechsel haben sehr gut funktioniert, es war heute eine komplette Teamleistung. Es tut sehr gut, die zwei Punkte mitzunehmen, da wir das Ziel in der Tabelle haben, noch ein bisschen hochzurutschen, und dann in den Play-offs einen gut möglichen Gegner zu bekommen. Da freuen wir uns sehr, dass wir die Punkte mit nach Hause nehmen können“, zeigte sich Mittelblockerin Mette Pfeffer über den siebten Saisonsieg erleichtert.

 

Die DSCVOLLEYs haben damit zwar einen Erfolg mehr eingefahren als der SSC Palmberg Schwerin und Suhl, ordnen sich aber vorerst mit einem Zähler weniger (19) hinter den beiden Teams auf Tabellenplatz vier ein. Schon am Samstag um 18 Uhr steht der zweite Teil des „Thüringen-Doppels“ auf dem Programm. Dann empfängt das Waibl-Team Schwarz-Weiß Erfurt in der Margon Arena.

 

Die goldene MVP-Medaille für die wertvollste Spielerin ging nach den hochspannenden 113 Minuten an Marta Levinska, die mit 26 Punkten auch Top-Scorerin der Partie war. Silber bekam Suhls Zuspielerin Lara Nagels. Neben Levinska steuerten Jette Kuipers 19 Zähler, Mette Pfeffer 17 Punkte und Miku Akimoto 12 Zähler zum Sieg bei.

 

Der Coach veränderte seine Startformation im Vergleich zum Pokal-Halbfinale in Suhl und dem Auswärtsspiel in Münster auf einer Position: Lorena Lorber Fijok begann im Außenangriff für Miku Akimoto. Ansonsten spielten Emma Grome im Zuspiel, Kuipers auf Außen, Levinska auf Diagonal, Pfeffer und Florentine Rosemann im Mittelblock sowie Kapitänin Patricia Nestler auf der Libera-Position. Die ersten Ballwechsel waren geprägt von schnellen Angriffen über die Mitte bei den DSCVOLLEYs und einem ansehnlichen Pipe, den Suhl immer wieder auspackte. Alex Waibl hatte vor der Partie von wichtigen „Big Points“ gesprochen, die sein Team zuletzt liegen ließ, doch am Donnerstagabend waren es im ersten Durchgang vor allem diese, die an sein Team gingen. Beim 16:12 hatte sich die Mannschaft mit viel Aggressivität und einer guten Feldabwehr den ersten größeren Vorsprung erarbeitet, der in der Folge bis auf 21:14 ausgebaut wurde. Der Gegner war da bereits zur zweiten Auszeit gezwungen. In der Endphase des Satzes ließ der Gastgeber aber einige Chancen im Angriff liegen, Suhl kam noch einmal auf, doch Levinska verwandelte den dritten Satzball zur 1:0-Führung.

 

Das Momentum der Big Points kippte ab dem zweiten Durchgang auf die Seite der Gäste aus Thüringen, die nun besser in der Feldabwehr agierten und sich im Angriff kompromissloser als die DSCVOLLEYs zeigten. Beim 5:12 musste Waibl schon seine zweite Auszeit nehmen und versuchte durch einige Wechsel (Akimoto für Fijok und Rosa Entius sowie Larissa Winter für Marta Levinska und Emma Grome) den Rhythmus der Suhlerinnen schon vorher zu brechen. Das gelang jedoch zunächst nicht, der Coach wechselte zurück. Beim 15:22 aus Sicht der Gastgeberinnen schien der Satz gelaufen, doch angeführt von Levinska packte das Heimteam viel Kampf und Herz aus und kam sogar auf 22:23 heran. Ein krachender Angriff von Monika Brancuska brachte aber den Satzball für Suhl. Den wehrte Levinska noch ab, doch als der Aufschlag von Florentine Rosemann im Netz landete, war der 1:1-Satzausgleich da.

 

Im dritten Durchgang kam es in der Mitte des Satzes zu zwei umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen, die Suhl das 15:15 und später die 18:16-Führung bescherten, Waibl nahm seine zweite Auszeit. Bis zum 19:20 hielten die DSCVOLLEYs dennoch Schritt mit dem Gegner, doch dann schlug die Stunde von Außenangreiferin Sanaa Dotson, die bis zum Satzende jeden der vier Pässe, die sie bekam, krachend auf dem Boden des Gastgebers unterbrachte und das 25:20 für Suhl erzwang.

 

Wie schon im Hinspiel in der Bundesliga war der Supercup-Sieger also zu einer Aufholjagd gezwungen, die ab dem vierten Satz mit den Hereinnahmen von Amanda Siksna für Rosemann im Mittelblock und Akimoto für Fijokauf Annahme-Außen gelingen sollte. Der Trainer bewies damit ein goldenes Händchen, denn nach einem anfänglichen 4:6-Rückstand war es Miku, die vier Punkte im Angriff in Serie machte und damit Gegner-Coach Laszlo Hollosy schon beim 12:8 aus der Sicht der DSCVOLLEYs zur zweiten Auszeit zwang. Seinem Team gelang es nicht mehr, den Schalter umzulegen, der Gastgeber ging mit 20:14 in Führung und der Ungar gab seinen Leistungsträgerinnen für eine drohenden fünften Satz eine Verschnaufpause, während erneut Akimoto mit dem dritten Satzball den 2:2-Ausgleich besorgte.

 

Mit zwei krachenden Blocks von Pfeffer startete der Tiebreak perfekt für die DSCVOLLEYs, bis auf 7:4 baute das Team die Führung aus. Doch Suhl steckte nicht auf, kämpfte sich vor allem durch Brancuska wieder auf 8:8 heran. Ausgerechnet sie Ex-Thüringerin Jette Kuipers machte dann zwei ganz wichtige Punkte und nach einem Levinska-Hammer musste Suhl das zweite Mal beim 11:9 für die Gastgeberinnen eine Auszeit nehmen. Zwar konnte Mackenzie Foley nochmal verkürzen (11:10), doch ein Angriff und ein Ass von Pfeffer verschafften dem Waibl-Tam vorentscheidend Luft (13:10). Den ersten Matchball beim 14:11 konnte Roosa Laakkonen abwehren, beim zweiten Matchball sahen die Schiedsrichter den Angriff von Dotson im Aus und damit stand der hart umkämpfte, und am Ende redlich verdiente Sieg der DSCVOLLEYs fest. Die Fans in der Halle tobten und feierten ihre in der Liga daheim ungeschlagenen Lieblinge.