Die DSC Volleyball Damen haben sich in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft eindrucksvoll zurückgemeldet und den ersten Matchball von Allianz MTV Stuttgart abgewehrt. Mit einer erneuten Leistungssteigerung, einer überragenden Diagonalangreiferin Maja Storck und einer großartigen Teamleistung haben die Schützlinge von Cheftrainer Alexander Waibl das dritte Spiel in der Serie „Best of five“ in der heimischen Margon Arena mit 3:2 (30:28, 22:25, 25:20, 19:25, 15:12) für sich entschieden. Damit gelang den Mädels um Kapitän Lena Stigrot der erste Sieg gegen das schwäbische Team in dieser Saison. In der Finalserie konnten sie damit den 1:2-Anschluss erkämpfen und werden nun mit noch mehr Selbstvertrauen am kommenden Mittwoch erneut in Stuttgart aufschlagen.

„Wir hatten uns vorgenommen, in unserer Halle heute keine Party zuzulassen. Wir haben schon am Mittwoch in Stuttgart ein starkes Spiel gemacht, aber noch nicht mit dem richtigen Ergebnis. Diesmal konnten wir in einigen Elementen noch präziser sein, haben in der Abwehr einige Bälle mehr von Krystal Rivers verteidigt und hatten natürlich in Maja Storck eine überragende Spielerin, waren aber dennoch im Angriff variabel. Insgesamt haben wir noch mutiger und aggressiver agiert. Jetzt haben wir sie das erste Mal geschlagen und wollen auch das nächste Spiel gewinnen“, erklärte Alexander Waibl nach dem Krimi.

Die goldene MVP-Medaille erhielt Maja Storck, die mit 38 Punkten die erfolgreichste Scorerin war. Silber ging an die Stuttgarterin Krystal Rivers (35 Punkte). Zweistellig punkteten für den DSC zudem Jennifer Janiska (20) und Lena Stigrot (12).

Alexander Waibl, der auf Monique Strubbe und die angeschlagene Morgan Hentz verzichten musste, vertraute auch diesmal seiner bekannten Stammformation. Schon der erste Ballwechsel zeigte, dass sich auch diesmal beide Teams nicht schenken würden. Mit einer Blockabwehr konnten die DSC-Damen Stuttgarts Diagonalangreiferin Krystal Rivers stoppen. Anschließend setzte sich jedoch zunächst der MTV mit drei Punkten ab und zwang Alexander Waibl beim 7:10 zur ersten Auszeit. Das wirkte, seine Schützlinge kämpften sich wieder heran. Während die Dresdnerinnen diesmal noch besser auf die Angriffe von Rivers eingestellt waren, setzte Zuspielerin Jenna Gray immer wieder Maja Storck ein und die Schweizer Nationalspielerin hämmerte ein ums andere Mal den Ball ins gegnerische Feld. In der Schlussphase lieferten sich beide Teams einen wahren Krimi. Jennifer Janiska holte mit dem 24:23 den ersten Satzball für den DSC heraus. Doch die für Maria Segura eingewechselte Hester Jasper wehrte ab. Die zweite Chance konnten die Elbestädterinnen ebenfalls nicht nutzen. Eine Aufgabe von Pia Kästner sorgte dann für den ersten Satzball für die Stuttgarterinnen, aber Maja Storck setzte sich im Angriff durch. Für beide Teams gab es noch je eine Chance, die sie verpassten. Doch beim vierten Versuch waren die Waibl-Schützlinge erfolgreich. Mit einem „Monsterblock“ gegen Rivers fiel die Entscheidung zugunsten der Gastgeberinnen.

Im zweiten Abschnitt knüpften die DSC-Damen nahtlos an, setzten sich mit 5:2 ab. Aber Stuttgart kämpfte sich Punkt für Punkt heran. Während sich bei den DSC-Spielerinnen einige kleine Fehler einschlichen, drehten Jasper und vor allem Krystal Rivers immer mehr auf und nach einem Aufschlag von Segura, der über die Netzkante rollte, führte der MTV mit vier Punkten (22:18). Noch aber gaben sich die Dresdnerinnen nicht geschlagen, wehrten zwei Satzbälle mit aufopferungsvollem Kampf ab, aber beim dritten Versuch machte Hester Jasper den „Sack zu“.

Doch die Waibl-Schützlinge ließen sich nicht beeindrucken. Im Gegenteil. Im dritten Durchgang legten sie noch eine Schippe drauf. Von Beginn an lagen sie in Front. Sie schlugen weiter druckvoll auf, im Angriff agierten die Gastgeberinnen noch variabler und in der Abwehr stand entweder der Block goldrichtig oder Lenka Dürr und ihre Mannschaftsgefährtinnen kratzten fast jeden Ball, den sie noch irgendwie zu fassen bekamen, vom Boden. Jennifer Janiska besorgte den Punkt zum 13:10. Danach kam Stuttgart noch einmal auf einen Punkt heran, aber die Waibl-Schützlinge hatten auf alles eine Antwort parat. Auch einige Wechsel auf Seiten der Gäste änderten nichts. Dresden baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Maja Storck holte mit dem 24:19 den ersten Satzball heraus und die Schweizerin sorgte beim zweiten Versuch auch für den erfolgreichen Schlusspunkt.

Im vierten Satz meldeten sich die Gäste aus dem Schwabenland zurück, während die Elbestädterinnen einen kleinen Hänger hatten und die Stuttgarterinnen auf 18:13 enteilen ließen. Die immer stärker werdende Rivers verwandelte auch den dritten Satzball. So ging es in den Tiebreak.

Jetzt waren die Waibl-Schützlinge wieder von Beginn an hellwach, spielten mutig, packten im Block konsequent zu und kratzten die Bälle aus dem Feld. Auch wenn Rivers gefühlt jeden Ball bekam, ließen sich die DSC-Damen davon nicht aus der Ruhe bringen. Maja Storck setzten den Ball aus dem Hinterfeld zum 8:6 ins gegnerische Feld und damit wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Und die DSC-Mädels blieben bissig. Jennifer Janiska punktete nun ebenfalls ein uns andere Mal und feierte jeden Punkt mit ihren Kolleginnen frenetisch. Maja Storck war es dann, die nach 128 packenden Minuten den zweiten Matchball verwandelte. Stuttgarts Trainer Tore Aleksandersen ließ per Video-Challenge den Angriff nochmal überprüfen, aber alles war regulär. Die DSC-Mädels feierten diesen Sieg mit einem Freudentänzchen auf dem Parkett.