Dieser Auftritt macht Lust auf mehr. Vor einer mit 3000 Zuschauern rappelvollen Margon Arena mussten sich die DSC-Volleyballerinnen zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison dem deutschen Vizemeister SC Potsdam nach einem spannenden und umkämpften Spiel am Ende mit 1:3 (22:25, 25:18, 26:28, 22:25) geschlagen geben. Dennoch bot die junge neuformierte Mannschaft eine Leistung, die Hoffnung für die weitere Spielzeit macht.

„Wir haben heute an unserem derzeitigen Limit gespielt. Wir haben gegen Potsdam gezeigt, dass wir gegen ein solches Top-Team mithalten können. Natürlich haben wir den Anspruch, zu gewinnen. Doch der Gegner ist im Moment schon weiter als wir. Es gibt eigentlich auch nichts, was schlecht war. Wir hatten auch die Chance, sowohl den dritten Satz zu gewinnen, als auch den Tiebreak zu erreichen, doch da haben Kleinigkeiten entschieden“, erklärte Trainer Alexander Waibl nach dem ersten Spiel.

Die goldene MVP-Medaille erhielt die Potsdamerin Laura Emonts, die mit 23 Punkten erfolgreichste Scorerin war. Silber ging an Jennifer Janiska, mit 20 Zählern die erfolgreichste Punktesammlerin des DSC. Lara Berger stand ihr mit 19 Punkten kaum nach, Linda Bock und Kayla Haneline brachten es auf jeweils 12 Zähler.

Alexander Waibl startete ins erste Saisonspiel mit Sarah Straube im Zuspiel, Lara Berger auf der Diagonalen, im Außenangriff vertraute er Kapitänin Jennifer Janiska und Linda Bock, auf der Mitte Monique Strubbe und Kayla Haneline und als Libero lief Sophie Dreblow auf.

Schon in den ersten Minuten lieferten sich die beiden Halbfinalisten des Vorjahres einen tollen Schlagabtausch – bis zum 5:5 absolut auf Augenhöhe. Dann aber kam bei den Potsdamerinnen Anastasia Cekulaev an die Aufgabe. Sie bereitete dem DSC einige Schwierigkeiten in der Annahme und so konnte sich der Vizemeister auf 11:5 absetzen. Erst ein gelupfter Ball von Linda Bock beendete die Serie. Dennoch konnten die Gäste, vor allem über Nationalspielerin Laura Emonts, immer wieder punkten und den Vorsprung zunächst noch verteidigen. Doch angeführt von Kapitänin Jennifer Janiska kämpften sich die Dresdnerinnen mit riesigem Einsatz, druckvollen Aufgaben und klugen Angriffen Punkt für Punkt heran. Als Janiska mit Auge den Ball in eine Lücke im gegnerischen Feld lupfte, war der 20:20-Ausgleich perfekt. Mit einem Angriff von Emonts und einem Block gegen Lara Berger beendeten die Potsdamerinnen dann jedoch diesen Satz zu ihren Gunsten.

Den ersten Punkt im zweiten Abschnitt erzielte Jennifer Janiska. Nun diktierte ihre Mannschaft immer mehr das Geschehen. Der DSC schlug druckvoll auf, Sarah Straube konnte aus stabiler Annahme ihre Angreiferinnen variabel einsetzen und auch die Block- und Feldabwehr hatte sich gut auf den Gegner eingestellt. Zudem schlichen sich bei den Gästen einige Fehler ein. So setzten sich die Elbestädterinnen deutlich auf 16:10 ab und Jennifer Janiska war es auch, die mit dem Punkt zum 24:18 den ersten Satzball herausholte. Mit einem „Monsterblock“ gegen den Angriff von Laura Emonts konnten die Waibl-Schützlinge auch gleich die erste Chance nutzen.

Im dritten Durchgang lieferten sich beide Teams einen tollen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Als Linda Bock nach einem langen Ballwechsel mit vielen spektakulären Abwehraktionen den Punkt zum 8:7 machte, stand die Halle Kopf. Bis zum Schluss konnte sich keine Mannschaft mehr als zwei Punkte absetzen. In der Crunchtime hielt es die Zuschauer kaum noch auf ihren Sitzen. Drei Satzbälle wehrten die DSC-Mädels ab, erkämpften sich dann eine erste eigene Chance, konnten sie aber nicht verwerten. Am Ende ging der Satz hauchdünn an die Gäste.

Eng und hart umkämpft war auch der vierte Akt. Zunächst erarbeiteten sich die DSC-Spielerinnen mit dem 11:8 einen kleinen Vorteil. Aber Potsdam zog alle Register, die eingewechselte Hester Jasper und später auch Anett Nemeth konnten mehrfach den Dresdner Block überwinden. So drehten die Schützlinge von Guillermo Hernandez das Momentum mit 20:17 wieder auf ihre Seite. Aber die DSC-Mädels gaben zu keiner Zeit auf, Lara Berger sorgte nach einem weiteren spektakulären Ballwechsel mit dem 21:22 für den Anschluss. Doch nach 115 Minuten konnte Sarah van Aalen mit einer Aufgabe den ersten Matchball für Potsdam zum Sieg verwandeln.