Mit einer unglaublichen Leistung, riesigem Kampfgeist und absoluter Nervenstärke haben die DSC Volleyball Damen allen Widrigkeiten getrotzt und einen Überraschungssieg in der Champions League gefeiert. Nach einem Anreisechaos bewiesen die Schützlinge von Trainer Alexander Waibl eine tolle Moral und setzten sich gegen den russischen Meister Lokomotiv Kaliningrad Region mit 3:1 (21:25, 25:20, 25:22, 25:22) durch. Damit revanchierten sich Elbestädterinnen für die glatte 0:3-Hinspiel-Niederlage und sammelten drei wichtige Punkte im Pool A.

„Das war der Wahnsinn. Wir gewinnen in Kaliningrad unter übelsten Umständen. Wenn ich überlege, was die Mannschaft geleistet hat, ist das schon etwas ganz Besonderes. Ich kann mich kaum erinnern, dass wir einmal solche schwierigen Umstände hatten. Anreise am selben Tag, kein Training in der Halle. Das hat man am Anfang auch gemerkt. Wir haben es dann geschafft, uns immer weiter zu stabilisieren und haben natürlich davon profitiert, dass der Gegner nicht in Bestbesetzung antreten konnte. Dass wir das aber gegen den russischen Meister unter diesen Umständen ausnutzen konnten, macht mich sehr stolz“, erklärte Alexander Waibl überglücklich nach dem Spiel.

Als MVP des Spiels wurde Kapitän Jennifer Janiska geehrt, die mit 21 Punkten auch erfolgreichste Scorerin war. Maja Storck brachte es auf 20 Zähler, Madeleine Gates auf 13 und Linda Bock auf zehn Punkte.

Der deutsche Meister hatte bei der Anreise eine wahre Odyssee erlebt. Die Mannschaft war am Montagmorgen von Berlin nach St. Petersburg geflogen und von dort sollte sie der Flieger nach Kaliningrad bringen. Doch wegen schlechtem Wetter und starkem Sturm konnte das Flugzeug nicht landen. „Wir haben einige Runden über Kaliningrad gedreht. Beim Landeversuch musste der Pilot kurz vor dem Aufsetzen die Landung abbrechen, wieder durchstarten und zurück nach St. Petersburg fliegen“, berichtete DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann und beschrieb, dass dies eine echte Schrecksekunde für alle gewesen sei. Da sich das Wetter nicht besserte, wurde die gesamte Delegation auf Dienstagvormittag umgebucht, fünf Teammitglieder mussten bereits eine frühere Maschine um acht Uhr nehmen. Die Nacht hatte das Team kurzfristig im Flughafenhotel in St. Petersburg verbracht. Damit fiel für DSC-Damen sowohl das geplante Abendtraining am Montag als auch die übliche Vormittagseinheit am Dienstag in der Spielhalle weg.

Dann stellte sich beim Team-Meeting heraus, dass vier Spielerinnen und der Trainer der Gastgeberinnen positiv auf das Corona-Virus getestet wurden und für sie andere kurzfristig Lizenzspielerinnen einsprangen. „Die Regularien der CEV und die russischen Corona-Regeln lassen zu, dass das Spiel trotzdem ausgetragen wird. Vorsorglich fand auf unser Drängen hin abermals ein Test bei beiden Teams statt“, so Sandra Zimmermann.

Alexander Waibl schickte die gleiche Startformation aufs Feld wie zuletzt gegen Schwerin.

Im ersten Satz fanden die Gäste noch nicht ihren gewohnten Rhythmus, leisteten sich auch einige kleine Fehler. Beim 3:6 nahm Alexander Waibl seine erste taktische Auszeit. Seine Damen bissen sich danach wieder auf einen Punkt heran, aber die Gastgeberinnen bauten im Angriff und mit guter Blockarbeit ihren Vorsprung wieder auf 15:11 aus. Grund genug für den DSC-Coach, seine Mädels erneut an die Seitenlinie zu bitten. Dazu wechselte er kurz darauf Sarah Straube im Zuspiel für Jenna Gray ein. Doch Kaliningrad punktete weiter. Aber der DSC steckte nicht auf – angeführt von Jennifer Janiska, die druckvoll aufschlug und mit einem Hinterfeldangriff auf 17:20 verkürzte. Am Ende reichte es jedoch nicht ganz.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs entwickelte sich ein enger Schlagabtausch, wobei der DSC anfangs zu hohes Risiko im Aufschlag ging und sich bis zum 11:11 schon sechs Aufschlagfehler geleistet hatte. Dann aber stabilisierte Dresden das Aufschlagspiel, aus guter Annahme erhöhten die Waibl-Schützlinge auch die Durchschlagskraft im Angriff und auch der Block packte immer wieder vehement zu. In der Crunchtime sorgte Madeleine Gates mit einer Wahnsinns-Aufschlagserie für die Entscheidung.

Und die Elbestädterinnen knüpften im dritten Durchgang nahtlos an, zogen mit einer Aufschlagserie von Jennifer Janiska schnell auf 9:2 davon. Die Lokomotiv-Spielerinnen waren nun völlig von der Rolle. Der DSC diktierte das Geschehen klar und setzte sich auf 18:10 ab. Zwar kämpften sich am Ende die Gastgeberinnen noch einmal auf drei Punkte heran, aber mit einem Hammer-Angriff holte Maja Storck den Satzball heraus und Jennifer Janiska nutzte die zweite Chance.

Im vierten Satz lieferten sich beide Teams einen engen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Der DSC führte zwischenzeitlich schon mit 15:11, doch die von der Polin Malwina Smarzek angeführten Lok-Damen bissen sich auf 20:20 heran. Aber bei den Dresdnerinnen warf nun Jennifer Janiska ihre ganze Erfahrung in die Waagschale, sorgte mit drei Punkten für die 23:21-Führung und nach 106 Minuten verwandelte Monique Strubbe mit einem Aufschlag den ersten Matchball zum überragenden Sieg.

ENGLISH

With an incredible performance, huge fighting spirit and absolute nerves of steel, the DSC Volleyball ladies defied all odds and celebrated a surprise victory in the Champions League. After an arrival chaos, the protégés of coach Alexander Waibl proved a great morale and prevailed against the Russian champion Lokomotiv Kaliningrad Region with 3:1 (21:25, 25:20, 25:22, 25:22). With this, Elbe city girls took revenge for the straight 0:3 defeat in the first leg and collected three important points in Pool A.

„That was madness. We win in Kaliningrad under the worst circumstances. When I think about what the team has done, it’s really something special. I can hardly remember that we once had such difficult circumstances. Arriving on the same day, no training in the hall. You could see that at the beginning. Then we managed to stabilize ourselves more and more and of course we benefited from the fact that our opponents didn’t have their best players. But the fact that we were able to take advantage of this against the Russian champions under these circumstances makes me very proud,“ said Alexander Waibl overjoyed after the game.

The MVP of the game was captain Jennifer Janiska, who was also the most successful scorer with 21 points. Maja Storck scored 20 points, Madeleine Gates 13 and Linda Bock ten.

The German champions had experienced a real odyssey on arrival. The team had flown from Berlin to St. Petersburg on Monday morning and from there the plane was supposed to take them to Kaliningrad. But due to bad weather and a strong storm, the plane could not land. „We made a few rounds over Kaliningrad. When we tried to land, the pilot had to abort the landing just before touchdown, take off again and fly back to St. Petersburg,“ reported DSC Managing Director Sandra Zimmermann, describing that this had been a real scare for everyone. As the weather did not improve, the entire delegation was rebooked for Tuesday morning, with five team members already having to take an earlier eight o’clock flight. At short notice, the team spent the night in the airport hotel in St. Petersburg. This meant that both the planned evening training session on Monday and the usual morning session on Tuesday in the arena were cancelled for DSC ladies.

Then at the team meeting it turned out that four players and the coach of the host women tested positive for the Corona virus and other licensed players stepped in for them at short notice. „CEV regulations and Russian Corona rules allow the match to be played anyway. As a precautionary measure, a test was carried out again on both teams at our insistence,“ said Sandra Zimmermann.

Alexander Waibl sent the same starting lineup onto the field as last time against Schwerin.

In the first set, the guests did not find their usual rhythm and made a few small mistakes. At 3:6, Alexander Waibl took his first tactical timeout. His ladies then fought back to within one point, but the hosts extended their lead again to 15:11 with good blocking and attacking. Reason enough for the DSC coach to call his girls to the sidelines again. Shortly afterwards, he substituted Sarah Straube for Jenna Gray. But Kaliningrad continued to score. But DSC did not give up – led by Jennifer Janiska, who served with pressure and reduced the score to 17:20 with a backfield attack. In the end, however, it was not quite enough.

A close exchange of blows developed at the start of the second set, with DSC initially taking too much risk on serve and having already committed six service errors by 11:11. Then, however, Dresden stabilized its service game, the Waibl protégés increased their attacking power from good reception, and the blocking team also attacked vehemently again and again. In the crunch time Madeleine Gates ensured the decision with an amazing service series.

And the team from the Elbe continued seamlessly in the third set, quickly pulling away to 9:2 with a service run by Jennifer Janiska. The Lokomotiv players were now completely out of it. DSC clearly dictated the match and pulled away to 18:10. The hosts fought their way back to within three points, but Maja Storck scored the set point with a hammer attack and Jennifer Janiska made the most of her second chance.

In the fourth set, both teams fought a close battle on equal terms. DSC led 15:11 at one point, but Lok, led by Poland’s Malwina Smarzek, fought back to 20:20. But for Dresden, Jennifer Janiska threw all her experience into the balance, scoring three points to take a 23-21 lead, and after 106 minutes Monique Strubbe scored the first match point with a serve for an outstanding victory.