Mit einer riesigen Willensleistung haben sich die DSC Volleyball Damen im zweiten Play-off-Viertelfinalspiel gegen die Ladies in Black Aachen das Ticket für das Halbfinale erkämpft. Nach einer 2:0-Satzführung setzte sich der Hauptrundensieger nach 133 spannenden Minuten am Ende knapp mit 3:2 (25:17, 25:20, 19:25,23:25, 17:15) durch. Zuvor hatten die Elbestädterinnen bereits in Aachen mit einem 3:1-Sieg die Grundlage für das Weiterkommen gelegt.
Jetzt wartet im Halbfinale der Vorrundenvierte SC Potsdam. Bereits am kommenden Sonnabend starten die DSC-Damen auswärts in die „Best-of-three-Serie“.
Für Cheftrainer Alexander Waibl war es an diesem Sonnabend das schönste Geschenk seiner Schützlinge zu seinem 53. Geburtstag. Nach dem nervenaufreibenden Spiel zeigte er sich erleichtert und lobte seine Mannschaft: „Ich habe immer gesagt, dass Aachen nicht zu unterschätzen ist. Für uns war es jetzt das vierte Spiel in neun Tagen. Da waren einige einfach müde und leer. In den ersten beiden Sätzen lief unser Angriff sehr gut, ab dem dritten Durchgang haben wir nicht mehr so gut gescort und Kristina Kicka hat uns mit ihren Sprungaufschlägen in Schwierigkeiten gebracht. Am Ende war es eine enorme Willensleistung. Deshalb ein dickes Kompliment an meine Mannschaft, wie sie sich da durchgekämpft hat.“
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde Maja Storck geehrt, Silber ging an die Aachenerin Jana Franziska Poll. Mit 26 Punkten erwies sich Maja Storck auch als erfolgreichste Scorerin, Jennifer Janiska brachte es auf 20 und Lena Stigrot auf 18 Zähler.
Alexander Waibl startete an seinem 53. Geburtstag mit seiner bekannten Stammformation. Verzichten musste er auf die angeschlagenen Naya Crittenden und Monique Strubbe, dafür rückte aus der eigenen Talenteschmiede vom VC Olympia Dresden Diagonalangreiferin Lydia Stemmler ins Aufgebot.
Beide Teams starteten mit Vollgas, lieferten sich von der ersten Minute an einen offenen Schlagabtausch. Nach einem Ass von Kristina Kicka konnten die Gäste mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung in die zweite Auszeit gehen. Doch die Ex-Aachenerin Maja Storck erkämpfte mit einem konsequenten Angriff die Aufgabe für ihr Team. Und die Schweizerin ging selbst zum Aufschlag und brachte ihr Team mit zwei Assen und weiteren guten Aufschlägen in die Vorhand. Als dann Kapitän Lena Stigrot den bis dahin längsten und intensivsten Ballwechsel der Partie mit dem Punkt zum 19:16 abschloss, waren die Gastgeberinnen nicht mehr aufzuhalten. Maja Storck machte gleich beim ersten Satzball den Deckel drauf.
Im zweiten Durchgang konnte sich das Waibl-Team erneut mit einer Aufschlagserie von Maja Storck auf 18:13 absetzen. Doch Aachen antwortete ebenfalls mit einer Aufschlagserie von Madeline Haynes. Alexander Waibl stabilisierte die Annahme durch die Einwechslung von Morgan Hentz, was sich auch in den folgenden Sätzen immer wieder bewährte. Jennifer Janiska holte mit einem Aufschlag den ersten Satzball heraus und verwandelte ihn auch gleich selbst mit einem Servicewinner.
Im dritten Abschnitt schlichen sich gleich zu Beginn einige Fehler bei den Dresdnerinnen ein, die Aachen zu einer schnellen 8:4-Führung nutzte. Nachdem sich der DSC aber herangekämpft hatte, setzten sich die Ladies in Black erneut mit 16:13 zur zweiten technischen Auszeit ab. Wenig später versuchte es der DSC-Coach mit einem Doppelwechsel – Lydia Stemmler kam erstmals aufs Feld für Maja Storck und Sarah Straube für Jenna Gray im Zuspiel. Die Gäste aber ließen sich nicht mehr aufhalten, schafften den Satz-Anschluss.
Im vierten Abschnitt wogte das Geschehen hin und her. Die Waibl-Schützlinge schenkten eine 10:5-Führung wieder her. Die Ex-Dresdnerin Kristina Kicka wendete das Blatt für die Ladies in Black durch eine Aufschlagserie zum 13:10. Aber die Dresdnerinnen blieben die Antwort nicht schuldig. Nach einem der zahlreichen langen und umkämpften Ballwechsel sorgte Lena Stigrot beim zweiten Anlauf für den Ausgleich. Bis zum 22:22 blieb das Duell ausgeglichen. Nach zwei leichten Fehlern des DSC erkämpfte sich Aachen in der Crunchtime den Satzausgleich.
Im entscheidenden Tiebreak warfen die Gastgeberinnen noch einmal alles rein, sportlich und vor allem auch emotional. Jetzt funktionierten die Angriffe wieder besser und auch die Blockabwehr stand. Bei einer 8:5-Führung des DSC wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Doch selbst ein 13:9-Vorsprung schmolz plötzlich wieder wie Schnee in der Sonne dahin. Auch die Gäste witterten noch einmal Morgenluft und schafften den 13:13-Ausgleich. Maja Storck sorgte mit einem Angriffs-Hammer für den ersten Matchball. Aber die Ladies in Black wehrten zwei Versuche der Dresdner Mannschaft ab, doch beim dritten setzte Storck mit einem Aufschlags-Ass für den erfolgreichen Schlusspunkt. Alexander Waibl ging vor Freude auf die Knie und seine Mädels jubelten über den schwer erkämpften Sieg.