Für die DSC Volleyball Damen hat es nicht für eine Überraschung gereicht. Der Deutsche Meister musste der dreiwöchigen Corona-Pause Tribut zollen und sich im Pokalfinale dem klaren Favoriten Allianz MTV Stuttgart in Wiesbaden glatt mit 0:3 (17:25, 15:25, 15:25) geschlagen geben. Damit verpasste das Team von Cheftrainer Alexander Waibl an dessen 54. Geburtstag den siebenten Pokaltriumph der Vereinsgeschichte.
„Wir gratulieren Stuttgart zum Gewinn des Pokals. Sie waren heute die bessere Mannschaft, haben besser Volleyball gespielt und verdient gewonnen. Für mich war es aufgrund der Umstände dennoch ein Pokalfinale light. Aber wir hätten heute auch in Bestform nicht viel ausrichten können, jedoch ein schöneres Spiel liefern können. Dafür hätte ich mir einen würdigeren Rahmen zu einem späteren Zeitpunkt der Saison gewünscht“, so Alexander Waibl nach dem Spiel.
Kapitän Jennifer Janiska meinte trotz aller Enttäuschung: „Wir haben Silber gewonnen und wir sind eine gute Truppe. Wir wollten unser Herz aufs Feld packen, aber gegen ein solches Top-Team zu bestehen, muss auch bei uns alles top sein. Den Unterschied hat heute das Aufschlag-Annahme-Spiel gemacht. Ich glaube aber, dass wir stärker zurückkommen werden.“
Zur MVP des Spiels wurde die Stuttgarterin Simone Lee gewählt. Erfolgreichste Punktesammlerinnen beim DSC waren Maja Storck (17) und Jennifer Janiska (10). Als Alexander Waibl seinen Spielerinnen bei der Siegerehrung die Silbermedaillen um den Hals hängte, floss auch die eine oder andere Träne.
Der DSC-Coach vertraute dieser Start-Formation: Im Zuspiel Jenna Gray, auf der Diagonalen Maja Storck, im Außenangriff Kapitän Jennifer Janiska und Linda Bock. In der Mitte starteten Monique Strubbe und Madeleine Gates und auf der Liberoposition Teodora Pušić.
Zu Beginn lieferten sich beide Teams noch einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Doch nach dem 8:8 stellten sich bei den Dresdnerinnen immer mehr Probleme in der Annahme ein. Dazu war auch die gegnerische Blockabwehr gut eingestellt. So setzten sich Stuttgart mit 11:8 ab. Alexander Waibl bat seine Schützlinge zur ersten taktischen Auszeit. Aber auch danach blieben die Schwierigkeiten in der Annahme, zumal Simone Lee mit einer starken Aufschlagsserie ihr Team mit 19:10 in Front brachte. Eine weitere Auszeit durch Alexander Waibl sowie der bekannte Doppelwechsel und die Einwechslung von Julia Wesser brachten zumindest ein wenig frischen Wind und der DSC konnte sich mit fünf Punkten in Serie etwas herankämpfen. Allerdings sorgte MTV-Diagonalangreiferin Krystal Rivers, die zuletzt geschont worden war, mit einem Angriff zum 24:17 für den ersten Satzball, den ihre Mannschaft auch promt nutzte.
Auch im zweiten Durchgang diktierten die Stuttgarterinnen mit druckvollen Aufschlägen und Angriffen, stabiler Annahme und sicherer Block-Feldabwehr deutlich das Geschehen. Mit den beiden US-Amerikanerinnen Simone Lee (20 Punkte) und Krystal Rivers (16) hatte der ungeschlagene Tabellenführer der Bundesliga die dominierenden Spielerinnen in seinen Reihen. Schnell setzten sich die MTV-Damen mit 5:2 ab, zwangen Alexander Waibl schon früh zur ersten Auszeit. Die DSC-Spielerinnen mühten sich jedoch vergebens, den Rückstand deutlich zu verkürzen. Sowohl das Aufschlag-Annahme-Duell entschied Stuttgart für sich, aber auch in der Block- und Feldabwehr zeigten sie sich den coronageschwächten DSC-Damen überlegen.
Im dritten Abschnitt versuchten die Waibl-Schützlinge zu Beginn noch einmal, das Blatt zu wenden. Bis zum 7:7 konnten sie das Geschehen ausgeglichen gestalten, dann aber zogen die MTV-Damen erneut deutlicher davon. Beim 8:15 wechselte Alexander Waibl im Zuspiel Sarah Straube und im Außenangriff Julia Wesser ein. Doch die Stuttgarterinnen ließen sich nicht mehr aufhalten. Nach nur 70 Minuten verwandelte Maria Segura den ersten Matchball zum verdienten Sieg.