Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht herausfordernd, emotional und außergewöhnlich. Gemeinsam erlebten wir in den vergangenen zwölf Monaten viele besondere Momente, auf die wir im Interview mit DSC Cheftrainer Alexander Waibl noch einmal zurückschauen.
Im zweiten Teil unseres Jahresrückblicks widmen wir uns heute der zweiten Jahreshälfte und der bisherigen Saison 2020/21.
Kaderplanung und Saisonvorbereitung 2020/21
Auch wenn die vergangene Saison vorzeitig beendet worden war, war klar, dass es ab Herbst in der neuen Saison weitergehen soll. Aller Unsicherheiten zum Trotz gehörte der DSC daher zu den ersten Vereinen der Bundesliga, die in die Zukunft schauten und ihre Kaderplanung für die Saison 2020/21 vorantrieben. Viele bekannte Gesichter auch aus dem eigenen Nachwuchs blieben und wurden durch weitere starke Spielerinnen ergänzt. Dabei ist das Dresdner Team in dieser Saison so jung wie kaum ein anderes. Was war Dir bei der Kaderplanung wichtig?
Alexander Waibl: „Mit Cami, Lenki, Leni und Emmi hatten wir bereits ein starkes Gerüst. Uns war klar, dass wir eine neue Zuspielerin brauchen würden. Auch auf der Diagonalen mussten wir endlich wieder Durchschlagskraft finden. Jenna und Maja hatte ich schon seit Jahren im Auge und zu unserem Glück konnten wir beide frühzeitig davon überzeugen, zu uns zu kommen. Am schwierigsten zu besetzen war nach Kadies Karriereende die Hauptannahmeposition im Außenangriff. Wir haben wochenlang unendlich viele Spielerinnen angeschaut, aber kein gutes Gefühl bekommen. Und dann hieß es, Jenny sei auf der Suche. So schnell waren wir noch nie. Ich glaube, es hat keine 3 Stunden gedauert zwischen Info und schriftlichem Vertragsangebot (lacht). Sie ist natürlich ein riesiger Glücksfall für uns. Parallel wollten wir natürlich unsere eigenen Talente langfristig binden, um unsere Vereinsphilosophie zu pflegen, was uns gelungen ist und mich besonders freut.“
Foto: BAM Image
Alexander Waibl bleibt DSC Cheftrainer bis 2023 und wird U23-Nationaltrainer
Beruflich war das Jahr 2020 ein sehr erfolgreiches für dich: Als Cheftrainer gehörst Du zu einer der größten Konstanten beim DSC und hast auch in diesem Jahr Deinen laufenden Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert. Zudem wurdest Du als U23-Nationaltrainer berufen. Was ist Dein Erfolgsrezept?
Alexander Waibl: „Zwei Zutaten sind für mich ausschlaggebend. Erstens: Trainer zu sein ist, mein Traumberuf. Ich lebe meine Arbeit jeden Tag. Es kommt nie vor, dass ich mich zwingen muss, ins Training zu gehen oder einen Gegner zu analysieren. Ich mach es einfach gern. Die gemeinsame Arbeit mit meinen Trainerkollegen, unseren Spielerinnen zu helfen, ihre Grenzen zu verschieben, gibt mir unheimlich viel. Zweitens: Der bedingungslose Rückhalt, den ich durch unsere Geschäftsführerin Sandra Zimmermann und den Vorstand um Jörg Dittrich erfahre.“
Foto: Lutz Hentschel
Saisonstart mit Höhen und Tiefen
Im Oktober und November überschlugen sich die Ereignisse dann förmlich. Auf den offiziellen Saisonstart und das genehmigte Hygienekonzept folgten aufgrund der steigenden Infektionszahlen weitere Zuschauerbeschränkungen. Seither müssen die DSC Damen auf die Unterstützung der Fans in der Halle verzichten. Auf dem Feld dagegen läuft es für die DSC Damen nach kleinen Startschwierigkeiten sehr gut: 8 von 10 Bundesliga – Partien konnte der DSC für sich entscheiden. Wie hast du diese erste Saisonhälfte erlebt und wie geht es weiter im Jahr 2021?
Alexander Waibl: „Es war ein schwieriger Anfang für uns. Die Kombination aus quarantänebedingt verpassten Vorbereitungsspielen und starken Gegnern zum Auftakt war Gift. Aber es war eben auch nicht zu ändern. Mit der Zeit haben wir uns auf die neuen Bedingungen eingestellt und über sehr viel Arbeit uns individuell und als Team entwickelt. Technisch-taktisch aber ganz besonders auch emotional. Die leeren Hallen bedeuten einen riesigen Verlust, vor allem für unsere Spielerinnen, da sie Fanunterstützung gewöhnt sind. Auf der anderen Seite sind wir froh und dankbar, dass wir spielen dürfen. Für 2021 ist alles möglich. Wir hoffen auf Europapokalspiele, werden um die Meisterschaft mitspielen können und versuchen, unseren Fans und Sponsoren auch zuhause Leidenschaft zu vermitteln und Freude zu bereiten.“
Foto: Dirk Michen
Der Dresdner SC wünscht allen Fans, Partnern und Sponsoren einen guten Start in das neue Jahr 2021! Wir freuen uns darauf, auch in diesem mit Euch auf Punktejagd zu gehen und hoffen, irgendwann auch wieder gemeinsam in der Margon Arena jubeln zu können.