Nach vier spannenden, hochklassigen und teils dramatischen Finalspielen haben die Volleyballerinnen des Dresdner SC zum dritten Mal in Serie und zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte den Vizemeister-Titel geholt. Gegen den Schweriner SC hat es am Ende nicht ganz zum großen Wurf gereicht, doch das Team von Trainer Alexander Waibl war in jeder der vier Partien ein Gegner auf Augenhöhe, der durchaus die Chance hatte, die Serie für sich zu entscheiden. So war es auch im Spiel am Mittwochabend vor 3000 Zuschauern in der Margon Arena. Am Ende hatte aber leider der SSC die Nase vorn und sicherte sich nach 2012 erneut das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg.

Die DSC-Frauen kämpften bis zur letzten Sekunde um jeden Ball und ein mögliches Entscheidungsspiel. Leider ging die Partie aber mit 1:3 (14:25, 25:19, 31:33, 22:25) verloren und somit ist eine dennoch gute Saison für den DSC beendet. „Der Bessere hat heute gewonnen. Es tut weh, aber trotzdem kann die Mannschaft stolz auf sich sein. Sie ist zusammen mit Schwerin das Leuchtfeuer des deutschen Volleyballs und darauf sind wir verdammt stolz“, sagte Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière nach der Begegnung im VIP-Raum und fand so auch tröstende Worte für die enttäuschten Mädels, die in der gesamten Saison, aber vor allem der Play-Off-Serie, aufopferungsvoll gekämpft haben.

Martina Utlá punktete am Mittwoch zum wiederholten Male in der Finalserie am erfolgreichsten für den DSC (20 Punkte) und bekam zum Lohn von Dr. Thomas de Maizière die silberne MVP-Medaille verliehen. Aus den Händen von Erwin Sellering, dem Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, wurde Schwerins Angreiferin Anne Buijs (23 Punkte) zur wertvollsten Spielerin der Partie ausgezeichnet und erhielt die goldene Ausführung der Medaille.

Zum letzten Heimspiel der Saison verwandelten 3000 fantastische Dresdner Fans die Margon Arena erneut in die berüchtigte „Rote Hölle“ und unterstützten das Team nach Kräften. Mannschaft, Trainer-und Betreuerteam sowie die Geschäftsleitung und der Vorstand bedanken sich an dieser Stelle noch einmal für acht ausverkaufte Heimspiele. Auf das wohl beste Publikum in der Frauen-Bundesliga war immer Verlass und es hat die Mannschaft in vielen Spielen beflügelt.

Neben den tollen Fans drückten am Mittwoch auch der Generalkonsul des amerikanischen Generalkonsulates Leipzig, Mak J. Powell, den DSC-Damen die Daumen. Auch die Zweitliga-Fußballer der SG Dynamo Dresden fieberten auf der Tribüne mit und spendeten nach der Partie Applaus.

Leider galt dieser nicht dem Sieg, doch die Mannschaft hat sich in allen vier Finalspielen nach jedem Ball gestreckt, mit voller Wucht angegriffen und aufgeschlagen. Zusammen mit Schwerin war das eine tolle Werbung für den Volleyballsport in Deutschland.

Im ersten Durchgang war die Partie bis zum 12:12 offen. Zuvor hatte sich der SSC allerdings immer wieder eine Führung erarbeitet (4:2, 10:7). Dresden hielt aber zunächst Schritt. Danach setzte sich das Buijs-Team auf 18:13 ab. Dieser Vorsprung war im ersten Spielabschnitt für den DSC zu hoch, die Mannschaft konnte nicht mehr aufholen. So ging der SSC mit 1:0 nach Sätzen in Führung.

Im zweiten Durchgang präsentierte sich der DSC hellwach und mit dem Willen, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Mit 8:4 und 16:14 führten die Gastgeberinnen zu den beiden technischen Auszeiten. Schwerin konnte bis zum 21:19 am Gegner dran bleiben, doch dann punktete nur noch der DSC und mit einem Block gegen Anne Buijs bescherte Judith Pietersen ihrem Team den Satzausgleich.

Der dritte Satz war fast ein Spiegelbild des ersten Durchganges am vergangenen Samstag in Schwerin. Da führte der DSC bereits mit 17:11 und verlor den Satz mit 19:25. Diesmal wurde es noch dramatischer. Stefanie Karg und ihre Mitspielerinnen lagen schon mit 20:14 in Front und hatten trotz großer Aufholjagd des SSC beim 24:22 die ersten beiden Satzbälle. Die wehrte aber beide Anne Bujis ab. In der Folge vergab der DSC drei weitere Möglichkeiten, mit 2:1 nach Sätzen in Führung zu gehen. Ein ins Aus geschlagener Angriff von Martina Utlá bedeutete beim fünften Satzball des SSC 2:1 für den Gegner.

Im vierten Durchgang erlebten die Fans ein ähnliches Szenario. Wieder lag der DSC hoch mit 16:11 in Führung. Beim 20:20 hatte Schwerin ausgeglichen und erarbeitete sich beim 24:21 die ersten Matchbälle. Den ersten konnte Judith Pietersen noch abwehren, doch Lousiane Souza Ziegler verwandelte den zweiten und schmetterte ihr Team somit zur Meisterschaft.