103 Punkte und damit drei Zähler mehr als der Gegner haben den DSC-Volleyballerinnen am Samstagabend nicht gereicht, um zu siegen. In einem wahren Spitzenspiel gegen Rote Raben Vilsbiburg musste sich das Team von Trainer Alexander Waibl nach spannenden 113 Minuten mit 2:3 (25:19, 25:15, 20:25, 24:26, 9:15) geschlagen geben. Dabei war die Halle nach den Partien gegen den VfB Suhl und den Schweriner SC zum dritten Mal in dieser Saison mit 3000 Zuschauern ausverkauft. Die Niederlage ist bitter, weil die Gastgeberinnen in den ersten zwei Sätzen annähernd perfekten Volleyball boten. Dennoch macht der Auftritt nach der 1:3-Niederlage in Wiesbaden Mut, denn die Mannschaft zeigte die richtige Reaktion und musste zudem erneut auf Kapitän Stefanie Karg und Diagonal-spielerin Judith Pietersen verzichten. Die mit 26 Punkten beste Scorerin der gesamten Partie, Lisa Izquierdo, wurde am Ende von mit der silbernen MVP-Medaille geehrt. Überreicht wurde ihr die Medaille durch Jens Kobarg, dem Direktor der Unternehmenskunden bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Das goldene Exemplar aus den Händen des Vorstandsvorsitzenden Dr. Jörg Dittrich erhielt die Kubanerin Liana Mesa Luaces (20 Punkte). Die Weltmeisterin von 1998 bekam in den entscheidenden Situationen die Pässe auf Seiten der Vilsbiburgerinnen und führte ihr Team zum Sieg.

Auch wenn die Enttäuschung über die vergebene 2:0-Satzführung und die Niederlage groß war, so zeigte sich Trainer Alexander Waibl nicht ganz unzufrieden. „Wir haben in den ersten beiden Sätzen in Annahme, Abwehr, Angriff und Aufschlag hervorragend agiert. Irgendwann hatten wir sogar Liana Mesa im Griff, die dann kaum noch zum Zuge kam. Etwas berauscht von der Leistung haben wir im dritten Satz einen Gang zurückgeschaltet und Vilsbiburg hat die Aufstellung gedreht. Beim 23:21 im vierten Satz sind uns einige unnötige Fehler unterlaufen. Wir sind traurig, aber nicht unzufrieden, denn wir haben heute sehr viel Gutes gesehen und wir müssen einfach weiter an uns arbeiten“, sagte der Coach.

Der DSC hat nach der fünften Saisonniederlage nun vier Punkte Rückstand auf Tabellenrang zwei und acht auf Platz eins, jedoch auch ein Polster von vier Zählern auf den vierten Platz.

Nach einem leicht nervösen Start im ersten Durchgang lagen die DSC-Frauen mit 4:8 und 14:16 zur den beiden technischen Auszeiten zurück. Dann drehte das Waibl-Team aber richtig auf und brachte sich mit einem 7:0-Lauf mit 21:16 in Front. Mit einem Einerblock gegen Mesa Luaces holte die erst 18-jährige Lisa Izquierdo die 1:0-Satzführung für den DSC. Im zweiten Durchgang knüpfte das Team an die Leistung aus Durchgang eins an und dominierte den Gegner in allen Belangen. Vor allem eine starke Block-Feldabwehr und die konsequente Verwertung der eigenen Angriffschancen brachte mit einem 25:15 und wiederum verwandelten Satzball von Izquierdo die 2:0-Führung.

Auch im dritten Satz sah es beim 13:11 zunächst gut aus für den DSC, doch irgendwann kippte die Partie. Zu viele eigene Fehler und Vilsbiburgerinnen, die nun wiederum in Abwehr und Angriff gute Arbeit leisteten, verkürzten zum 2:1 nach Sätzen. Im vierten Durchgang wurde es dann dramatisch. Der DSC lag gleich mit 2:6 und später auch mit 19:21 zurück. Den Rückstand konnten die Frauen von Waibl aber in eine 23:21-Führung drehen und waren nur noch zwei Punkte vom Matchgewinn entfernt. Zwei Angriffe von Mesa Luaces und einer von Sonja Newcombe bersorgten aber den ersten Satzball für die Raben. Den wehrte Laura Heyrman noch ab, doch ein verschlagener Angriff von Martina Utla ließ beide Teams in den Tie-Break gehen.

In dem erwischte der DSC mit einem 0:5 gar keinen guten Start. Der Rückstand war letztlich nicht mehr aufzuholen und so mussten sich die Dresdnerinnen erst zum zweiten Mal in dieser Bundesliga-Saison in eigener Halle geschlagen geben.