Sie ist nicht nur beim DSC der Kopf der weiblichen Frauenpower, sondern hält auch bei der Deutschen Volleyball-Liga als einzige weibliche Geschäftsführerin der 21 Erstligisten die Fahne hoch. Sandra Zimmermann leitet seit dem 1. Juli 2009 die Geschicke der DSC Volleyball GmbH , hat aber schon vorher einen Einblick in den Verein bekommen. „Im November 2006 kam ich Rahmen meines BA-Studiums in Riesa in den Verein, erlebte die Organisation des Pokalfinales 2007 und begleitete die Mannschaft später als Teammanagerin auf den Europapokal-Reisen“, erinnert sich die 26-Jährige.

Seitdem sind ihre Verantwortung, ihr Aufgabenbereich und vor allem ihre Anerkennung in der Liga enorm gewachsen. „Ich habe nicht das Gefühl, dass es eine Rolle spielt, dass ich die einzige Frau bin. Lediglich bei der Champions-League-Auslosung im Sommer 2012 war ein Geschäftsführer eines ausländischen Clubs etwas irritiert darüber, dass er bis zum Spiel mit mir kommuniziert und alles vorbereitet“, erinnert sie sich lachend.

Die Geschäftsführerin verantwortet jegliche Finanzangelegenheiten und steckt jedes Jahr gemeinsam mit dem Vorstand den finanziellen Rahmen für die kommende Spielzeit ab. Bis April müssen die Lizenzunterlagen eingereicht werden, deshalb befinden sich alle Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle momentan in einer „Hochphase“ der Vorbereitung für die kommende Saison. Dabei stehen Gespräche mit Sponsoren, Kaderplanung und andere wichtige Dinge im Vordergrund.

An einem ganz normalen Tag klingelt der Wecker von Sandra Zimmermann um 6.30 Uhr. Ab 7.45 Uhr ist sie dann bereits auf der Geschäftsstelle oder bei einem Termin im Einsatz. Bis 18.30 bleibt kaum Zeit zum Durchatmen, da die tagtäglich anfallenden Aufgaben erledigt werden müssen. Zwar glüht am Ende das Tages manchmal das Ohr vom vielen Telefonieren, sind die Augen von der vielen Arbeit am Laptop müde, doch das nimmt die 26-Jährige gern in Kauf. „Wir in der DSC Volleyball GmbH sind ein tolles Team, nur so können wir auch die immer größer werdenden Aufgaben meistern“, weiß sie.

Neben den Bürogeschäften bleiben Sandra Zimmermann vor allem die Reisen in der Champions League immer in schöner oder auch kurioser Erinnerung. So wird sie den Ausflug nach Baku/Aserbaidschan in dieser Saison nicht vergessen. „Nach dem Spiel saßen wir abends noch in der Lobby zusammen. Danach wollte ich bezahlen gehen, doch die Rezeption sagte mir, dass noch einmal 20 Prozent auf den Preis gerechnet werden, wenn ich mit VISA bezahle. Davon war im Vorhinein keine Rede. So liefen Scout Till Müller, Athletikcoach Mirco Theurer und ich in Badeschlappen los und wir mussten an vier verschiedenen Geldautomaten mit vier verschiedenen Karten Geld abheben, weil es jeweils ein Tageslimit gab und an einem Automaten der Betrag nicht ausgereicht hätte“, berichtet sie über einen unvergesslichen abendlichen Ausflug.

Daniela Dittrich ist seit Dezember 2010 die rechte Hand von Sandra Zimmermann. Sie leitet die Geschäftsstelle und kümmert sich unter anderem um die Finanzbuchhaltung. Nach Sponsorengesprächen ist sie diejenige, die einen Vertrag am Ende ausformuliert und darauf achtet, dass alles frist-und formgerecht über die Bühne geht. Daneben ist Daniela Dittrich die „gute Fee“ für die Spielerinnen und auch sämtliche Mitarbeiter. Sie übernimmt die zeit-und manchmal auch nervenaufwendige Kommunikation mit den Behörden, gibt Athletinnen und Kollegen freundlich, aber auch mal mit Nachdruck Hinweise, wann welche Fristen einzuhalten sind. Wenn sich eine Spielerin zum Beispiel verletzt, kümmert sich die Geschäftsstellenleiterin um die „Abwicklung“ mit der Berufsgenossenschaft. Im Tagesgeschäft muss auch sie viele Fragen am Telefon beantworten,  oft ist dabei Geduld gefragt. „Es rief eine Frau an, die mit ihren Freundinnen beschlossen hatte, zum Volleyball zu gehen. Sie sollte nun in Erfahrung bringen, wie ein Spieltag abläuft, wo und wie es Tickets gibt. Ich erklärte ihr alles inklusive Spielmodus und Regeln. Am Ende wollte sie wissen, wie lange ein Spiel dauert. Ich erläuterte, dass man das vorher nicht abschätzen kann, weil ein Team drei Sätze gewinnen muss, es also maximal fünf geben kann. Sie meinte, sie hätte das jetzt alles verstanden, aber es bliebe noch eine letzte Frage: wie lange die Partie morgen dauern würde“, erzählt Daniela Dittrich heute noch mit einem Lachen. Nicht selten muss sie aber auch den Weg von Pirna oder Sebnitz zur Halle erklären, ehe die Leute dann feststellen, dass sie die Adresse ja auch hätten in das Navigationsgerät eingeben können.

Vor einem Heimspieltag checkt sie alle VIP-Listen, kümmert sich um den Sitzplan und nimmt Änderungen vor, falls sie nötig sind. Mit einem Lächeln empfängt sie dann zum Spiel die VIP-Gäste am Eingang. Nach der Begegnung erhalten die Mitarbeiter und Helfer ihren Lohn von der Geschäftsstellenleiterin, auch die Kassenabrechnung an der Abendkasse gehört dazu. Am Ende des Tages ist sie zwar müde, ist der Sieg der Mannschaft aber eingefahren und waren alle Gäste zufrieden, dann geht auch sie beruhigt und erleichtert nach Hause.