Nach einem Horror-Trip von Italien zurück in die Heimat, einschließlich einer Nacht im Münchner Flughafen-Terminal, wartet auf die DSCVOLLEYS an diesem Sonnabend (18 Uhr/live bei Sport1) eine Hammer-Aufgabe in der Bundesliga. Das Team von Trainer Alexander Waibl gastiert beim frischgebackenen Pokalfinalisten SSC Palmberg Schwerin.

Noch am Mittwoch gastierten die Dresdnerinnen in der ersten Runde des CEV-Cups beim italienischen Top-Club Busto Arsizio. Ganz entspannt sollte es einen Tag nach der 1:3-Niederlage per Flieger wieder in die Heimat gehen. Doch der Wettergott bremste den Flugverkehr und damit auch den DSC böse aus. Schon der erste Flieger in Mailand-Malpensa hob vier Stunden später als geplant ab, damit war der Anschluss in München weg. Dann sollte es zumindest noch mit dem letzten Flug nach 22 Uhr in Sachsens Landeshauptstadt gehen. Aber in München wurde an diesem Abend alle innerdeutschen Flüge wegen Eis- und Schneeregen abgesagt. Weil inzwischen auch alle Hotels ausgebucht waren, musste die gesamte Mannschaft im Flughafenterminal von München übernachten. „Das habe ich auch noch nicht erlebt“, postete Kapitän Jennifer Janiska. An wirklich erholsamen Schlaf war natürlich unter diesen Umständen eher nicht zu denken. Zudem gab es das nächste Problem: Zwar konnten die DSC-Damen nicht in den Flieger nach Dresden steigen, aber das Gepäck auch nicht ausgeladen werden.

Erste Hilfe kam vom Reisepartnerunternehmen IdealTours, das einen Bus in die Bayern-Hauptstadt schickte. Dieser kam am Freitagmorgen an, sammelte die „Gestrandeten“ ein und begab sich auf den Rückweg nach Dresden. Doch unterwegs sorgte ein Stau nach einem Unfall für weiteres Leiden beim DSC-Tross. Nun kam die Mannschaft noch später (gegen 13.30 Uhr) an. Alexander Waibl: „Reichlich 90 Minuten Zeit haben wir allen gegeben, um daheim die notwendigsten Sachen zu fassen, um 15.15 Uhr ging es dann weiter mit dem Bus nach Schwerin, wo wir ebenfalls verspätet ankommen, aber hoffentlich eine ruhige Nacht haben.“ Weitere kurzfristige Hilfe kam dann vom Männer-Bundesligisten Lüneburg. Co-Trainer und Scout Christian Knospe hilft beim Spiel in Schwerin mit seinem Scouting-Equipment aus. Tolle Geste!

Eine optimale Vorbereitung auf ein solches Top-Spiel sieht natürlich anders aus. Aber Alexander Waibl bleibt trotzdem gelassen: „Wir können es nicht ändern, also versuchen wir, das Beste draus zu machen.“

Auch unter normalen Umständen sei die Aufgabe eine sehr schwere: „Schwerin ist in diesem Jahr deutlich stärker als in den vergangenen beiden Jahren. Sie spielen eine sehr gute Hinrunde, pflegen ein sehr schnelles Spiel, was den Gegner in Block- und Feldabwehr extrem unter Druck setzt. Sie verfügen über eine sehr gute Physis. Gegen sie würde es für uns auch an unserem besten Tag sehr schwer werden“, erklärt der DSC-Cheftrainer, der hinzufügt: „Die Reise nach Schwerin ist diesmal natürlich anders als sonst, auch dass wir zwei Tage lang kein Training haben konnten, ist ungewohnt und nicht das, was man normalerweise machen würde. Aber die Mannschaft hat diese Strapazen emotional sehr professionell angenommen, geht gelassen damit um. Wir werden nun am Sonnabend sehen, dass wir die eine Stunde Training und die Videovorbereitung noch gut unterbringen. Und dann geht es vor allem über den Kampf und den Willen.“