DSCVOLLEY hat im zweiten Play-off-Halbfinalspiel gegen Titelverteidiger Allianz MTV Stuttgart alles reingehauen, einen unglaublichen Kampf geliefert, aber am Ende hat es nicht gereicht.
Die Schützlinge von Trainer Alexander Waibl unterlagen dem Hauptrundensieger nicht ganz unerwartet mit 1:3 (20:25, 25:17, 18:25, 20:25). Selbst im letzten Spiel blieben die Elbestädterinnen nicht vom Verletzungspech verschont, büßten im dritten Satz Zuspielerin Květa Grabovská ein, die einen Ball ins Gesicht bekam und nicht weiterspielen konnte. Insgesamt aber konnten die Dresdnerinnen mit erhobenem Haupt vom Spielfeld gehen. Die verdiente Bronzemedaille, die ihnen anschließend DVV-Präsident René Hecht überreichte, ist mehr als ein Trostpflaster.
„Ich bin stolz auf die Leistung der Mannschaft. Bronze ist das, was für uns möglich war. Dass wir uns nach unserer Ausgangsposition, dem fünften Platz, gegen Wiesbaden durchgesetzt haben und jetzt auch zwei sehr gute Spiele gegen Stuttgart gemacht haben, ist für mich ganz stark. Insgesamt war die Saison natürlich eine Achterbahnfahrt. Stuttgart hat sehr gute Einzelspielerinnen und sie waren am Ende einen Tick besser.“
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde Krystal Rivers geehrt, Silber erhielt Monique Strubbe. Top-Scorerin beim DSC war Annick Meijers mit 14 Punkten, Jennifer Janiska und Ágnes Pallag brachten es auf je 12 und Kayla Haneline auf 11 Zähler.
Alexander Waibl vertraute der gleichen Stammformation wie schon am vergangenen Sonnabend in Stuttgart.
Auch beim letzten Saisonspiel sorgten 2612 Zuschauer für Riesenstimmung in der Margon Arena. Die Gäste aus Stuttgart starteten besser in die Partie, agierten sehr kompakt und Krystal Rivers konnte immer wieder den Dresdner Block überwinden. Zudem zog der MTV sein schnelles Spiel über die Mitte auf. Zwar kämpften sich die Elbestädterinnen zwischenzeitlich auf zwei Punkte (13:15) heran, doch der Titelverteidiger verschaffte sich erneut ein Polster und holte sich mit einem Block den ersten Satzgewinn.
Im zweiten Abschnitt legten die Waibl-Schützlinge einen Blitzstart hin. Eine Aufschlagserie von Monique Strubbe legte den Grundstein und nun lief der DSC zur Hochform auf. Annick Meijers und Ágnes Pallag nutzten immer wieder die Lücken im gegnerischen Block, auch in der Block- und Feldabwehr bekamen die DSC-Mädels immer eine Hand an den Ball und entnervten den Gegner, der in diesem Satz dann völlig einbrach.
Doch im dritten Durchgang meldeten sich die Gäste wieder zurück und beim DSC schlichen sich ein paar Fehler ein. Beim 7:13 nahm Alexander Waibl bereits seine zweite Auszeit. Weil Květa Grabovská den Ball ins Gesicht bekommen hatte und die Partie wegen Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen nicht fortsetzen konnte, musste Youngster Larissa Winter ran. Die 19-Jährige hatte noch am Morgen ihr Deutsch-Abitur geschrieben und deshalb das übliche Vormittagstraining versäumt. Dennoch löste sie ihre Aufgabe glänzend, führte den DSC mit einer Aufholjagd auf zwei Punkte heran. Am Ende aber setzten sich die erfahrenen und routinierten Stuttgarterinnen durch.
Der DSC aber ließ sich nicht entmutigen, die Mannschaft kämpfte im vierten Satz erneut unverdrossen weiter, verlangte den Gästen alles ab. Bis zum 15:15 war es ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Jeder Punkt wurde von den Fans lautstark gefeiert. In der Crunchtime aber spielten die Stuttgarterinnen ihre Qualitäten aus und Krystal Rivers verwandelte nach 110 Minuten den Matchball zum Sieg und Einzug ins Finale. „Ihr seid trotzdem die Siegerinnen der Herzen“, rief Vorstandchef Jörg Dittrich den DSC-Spielerinnen anschließend zu.