Für den personell gebeutelten DSCVOLLEY war es die erwartet schwere Aufgabe. Doch nach einem umkämpften Spiel mit einer Achterbahnfahrt der Gefühle erkämpfte sich das Team von Trainer Alexander Waibl im Ostderby bei Schwarz-Weiß Erfurt einen knappen 3:2-Sieg (19:25, 25:22, 25:18, 20:25, 15:10). Mit den beiden wichtigen Punkten verteidigt Dresden den vierten Tabellenplatz.
„Wir hatten uns vorgenommen, uns in diesem schwierigen Spiel durchzukämpfen, bis zum Ende alles reinzuhauen. Und das haben wir getan. Ich bin sehr froh, dass sich die Mannschaft für ihren Einsatz, den Kampf mit viel Herz auch belohnt hat. Wichtig ist, dass wir unter den gegebenen Umständen gegen einen guten Gegner die zwei Punkte mitnehmen. Natürlich fehlt es an Sicherheit und dem Selbstverständnis. Konstanz ist das Thema auch in Erfurt gewesen, aber daran werden wir jetzt weiter arbeiten“, erklärte Cheftrainer Alexander Waibl.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde Monique Strubbe geehrt, Silber ging an die Erfurterin Vera Mulder. Erfolgreichste DSC-Scorerin war Lara Berger mit 26 Punkten, Monique Strubbe kam auf 20, Linda Bock auf 12 und Jennifer Janiska auf 10 Zähler.
Alexander Waibl veränderte seine Startformation gegenüber dem letzten Spiel auf einer Position, für die verletzte Sarah Straube begann er mit Květa Grabovská auf der Zuspielposition.
Die Dresdnerinnen starteten zunächst gut in die Partie, führten mit 3:0 und 4:1. Doch Erfurt kämpfte sich mit guter Block- und Feldabwehr immer besser ins Spiel. Ab dem 6:6 ging es praktisch im Gleichschritt bis zum 18:17 aus Sicht der Gastgeberinnen. Das Waibl-Team leistete sich einige Fehler zu viel, sowohl im Aufschlag als auch in der Annahme. So konnten sich die Schwarz-Weiß-Damen auf 20:17 absetzen. Auch die zweite Auszeit, die Alexander Waibl nahm, brachte nicht die erhoffte Wende. Seinem Team fehlte die nötige Aggressivität und die Durchschlagskraft im Angriff. Mit einem Block verwandelten die Thüringerinnen den zweiten Satzball.
In der Satzpause hatte Alexander Waibl sicher die richtigen Worte gefunden. Nun steigerte sich seine Mannschaft, schlug druckvoller auf, setzte sich durch zwei Serien von Lara Berger und Kayla Haneline mit 12:6 ab. Doch als auf der Gegenseite Antonia Stautz an den Aufschlag kam, begann die Annahme bei den Dresdnerinnen zu schwimmen und Erfurt kämpfte sich über starke Aufschläge und Angriffe vor allem von Vera Mulder heran und ging sogar mit 20:18 in Führung. Doch in der Crunchtime behielt der DSC die Nerven. Alexander Waibl zog kurz einen Doppelwechsel, brachte Agnes Pallag und Larissa Winter aufs Feld. Wechselte aber wenig später wieder zurück. Linda Bock holte mit dem 24:22 den ersten Satzball heraus. Bei Erfurt gab es eine kurze Schrecksekunde, weil sich Zuspielerin Corina Glaab am Fuß wehgetan hatte, doch sie konnte die Partie fortsetzen. Monique Strubbe verwandelte den ersten Satzball.
Nach diesem Nervenkrimi mit Happyend aus DSC-Sicht, nahmen die Dresdnerinnen den Schwung mit in den dritten Abschnitt, in dem sie sich mit 8:4 einen Vier-Punkte-Vorsprung verschaffen konnten. Bei Erfurt schlichen sich ein paar mehr Fehler ein. Die Elbestädterinnen, die vor allem über Monique Strubbe und Lara Berger zuverlässig punkteten, zogen ihr Spiel durch und Linda Bock setzte den Schlusspunkt.
Im vierten Durchgang schien es zunächst so weiterzulaufen, doch die Thüringer Mannschaft kämpfte unverdrossen, kratzte immer wieder die Bälle in der Abwehr aus dem Feld, während sich beim DSC wieder die Fehler häuften – allein 17 Aufschlagfehler kamen im gesamten Spiel zusammen. So schafften die Schützlinge von Konstantin Bitter den 14:14-Ausgleich und erkämpften sich vor allem mit starker Blockarbeit in der Schlussphase den Satzausgleich. Nun musste der Tie-Break entscheiden.
Der bessere Start gelang den Gastgeberinnen. So musste Alexander Waibl beim 0:3 sein Team schon erstmals an die Seitenlinie bitten. Zunächst blieb Schwarz-Weiß noch in Führung, aber dann drehte der DSC auf und mit fünf Punkten in Serie gingen die Dresdnerinnen wenig später mit einem 8:6-Vorsprung zum letzten Seitenwechsel. Nun ließen sich die DSC-Mädels nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Die Annahme stand, Jennifer Janiska spielte im Angriff ihre ganze Erfahrung aus und nach 119 Minuten konnte Linda Bock mit dem zweiten Matchball den nervenaufreibenden Abend zu einem glücklichen Ende für ihr Team führen.