Der DSC holt die nächste Volleyballerin – wieder eine Auswahlakteurin. Diesmal kommt sie aus den USA.

Eine Nationalspielerin muss es schon sein. Darunter macht es der Dresdner SC nicht mehr. Dieses Mal gehört die Volleyballerin zur Mannschaft der USA. Deren Team führt die Volleyball-Weltrangliste an. Kayla Banwarth heißt die Frau, die ab sofort für den DSC aufläuft.

„Ich bin froh, dass ich jetzt hier sein kann, und freue mich auf die neue Herausforderung. Ich weiß natürlich, dass die Liga in Deutschland stark ist und der DSC auch international Spiele auf hohem Niveau absolviert“, betonte Banwarth gestern mit Blick auf das morgige Duell in der Champions League.

Sie redete vor ihrer Zusage mit der ehemaligen DSC-Volleyballerin Dani Mancuso, mit deren Schwester Banwarth bis 2010 an der Universität Nebraska spielte. „Dani lobte Dresden in den höchsten Tönen“, erklärte die aus Iowa stammende Banwarth. Sie stand zuletzt bei Post Schwechat in Wien unter Vertrag und trat mit dem österreichischen Verein im CEV-Pokal an.

„Kayla ist eine tolle Volleyballerin, die mal als Zuspielerin begonnen hat, und das sieht man auch“, meinte Waibl. Er analysierte Banwarth per Video und war sehr schnell von ihr überzeugt. „Die Universität Nebraska zählt zu den besten in den USA, was Volleyball angeht. Da halten sich viele Auswahlakteurinnen fit – auch Kayla.“ Die Abwehr- und Annahmespezialistin übernimmt beim DSC als Libero das Trikot mit der Ziffer eins. Die Nummer zwei auf dieser Position bleibt die gesundheitlich noch etwas angeschlagene Lisa Stock.

Banwarth teilt sich eine Wohnung mit Katharina Schwabe. Die kann aufgrund von Fußbeschwerden morgen sicherlich noch nicht mitwirken, Banwarth schon. „Ich stecke den Jetlag durch den Zeitunterschied normalerweise problemlos weg und kann spielen“, sagte die 23-Jährige vor ihrem ersten Auftritt. Sie würde ihr Debüt in der europäischen Königsklasse gegen den türkischen Meister Eczacibasi Vitra Istanbul bestreiten – laut Waibl der Favorit in der Vorrundengruppe D. Da könnte Banwarth gleich bei ihrer Premiere über sich hinauswachsen. Sie misst lediglich 1,76 Meter – eine für Frauen-Volleyball-Verhältnisse bescheidene Körperlänge.

Wie lange Banwarth in Dresden spielt, hängt von verletzt fehlenden Volleyballerinnen ab. Sobald Myr-the Schoot oder Kerstin Tzscherlich wieder zum Einsatz kommen können, endet Banwarths Vertrag. Sie ersetzt die verletzte Schoot, die der Bundesliga-Spitzenreiter wiederum als Ersatz für Tzscherlich holte.

Sächsische Zeitung, Maik Schwert

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